Die Eckernförder Bürgerschützengilde schießt jedes Jahr auf ein Kunstwerk, das eine zentrale Rolle in ihrem Traditionswesen spielt. Der Holzadler, genannt Papagoyenvogel, wird kunstvoll bemalt und am Pfingstmontag am Strand aufgestellt. Am nächsten Tag schießen die Gildemitglieder mit Traditionswaffen einzelne Teile des Vogels ab, um ihren neuen König zu bestimmen. Der majestätische Vogel wird eigens für die Gilde angefertigt und wird nie älter als eine Woche. Der Vogel ist ein wahres Kunstwerk, das aus Erlenholz besteht und 40 Arbeitsstunden für die Herstellung benötigt.
Schützenmeister Kelvin Stapelfeldt und sein Team sind verantwortlich für die Erstellung des Vogels, dessen Holz von der Familie Klagges auf Gut Marienthal gestiftet wird. Der Vogel hat eine Höhe von 1,65 Metern und eine Flügelspannweite von bis zu 1,63 Metern, mit einem Gewicht von ca. 35 Kilogramm. Nachdem die 15 Abschussteile, die aus 71 Fragmenten bestehen, hergestellt wurden, erfolgt die kunstvolle Bemalung durch Iris und Kelvin Stapelfeldt. Der Vogel ist schon seit 1648 in der Gildesatzung erwähnt und wird jedes Jahr im Rahmen der Schützenfeierlichkeiten abgeschossen.
Der Papagoyenvogel hat nur ein kurzes Leben in der Tradition der Bürgerschützengilde. Er wird am Pfingstmontag geschmückt und mit einem Umzug zum Strand gebracht, wo er am Dienstag von den Schützen abgeschossen wird, um den neuen König zu ermitteln. Interessierte können den Papagoy bis zum Sonntag im Schaufenster bei Zastrow-Immobilien besichtigen.