Steigende Eigenanteile belasten pflegebedürftige Menschen in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein müssen Menschen, die auf Pflege angewiesen sind, immer tiefer in die Tasche greifen. Trotz der Unterstützung durch die Pflegeversicherung sind die Eigenanteile weiter gestiegen. Dies belastet nicht nur die Betroffenen, sondern auch deren Familien und das Gesundheitssystem insgesamt.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Im Durchschnitt waren im ersten Jahr im Pflegeheim 2.647 Euro aus eigener Tasche zu zahlen – 153 Euro mehr als Mitte des Vorjahres. Mit zunehmender Aufenthaltsdauer steigt auch der Betrag, den die Pflegebedürftigen selbst tragen müssen. Besonders hoch ist die Belastung ab dem vierten Jahr, wo der Eigenanteil durchschnittlich bei 1.813 Euro im Monat liegt.
Die steigenden Eigenanteile sind vor allem auf die gestiegenen Personalkosten für Pflegekräfte zurückzuführen. Trotz zusätzlicher Entlastungszuschläge, die Anfang des Jahres eingeführt wurden, bleibt die finanzielle Belastung für die Betroffenen hoch. Die Pflegeversicherung deckt nur einen Teil der Kosten ab, sodass Bewohnerinnen und Bewohner im Pflegeheim auch für Unterkunft, Verpflegung und Investitionen aufkommen müssen.
Die Ausbildungskosten, die ebenfalls auf die Bewohner umgelegt werden, fließen in die Gesamtsumme der Eigenanteile mit ein. Dies zeigt, dass die finanzielle Last für Pflegebedürftige immer weiter steigt. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass Maßnahmen ergriffen werden, um die Pflege in Heimen bezahlbar und für alle zugänglich zu halten.
Die steigenden Eigenanteile betreffen nicht nur Schleswig-Holstein, sondern sind ein bundesweites Problem. Es ist daher entscheidend, dass auf politischer Ebene Maßnahmen ergriffen werden, um die finanzielle Belastung der Pflegebedürftigen zu reduzieren und eine angemessene Versorgung sicherzustellen.