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Mutige Schüler: Pönitz Schule als Vorreiter gegen Rassismus ausgezeichnet

Antje Kosemund gibt erschütternde Einblicke in die Zeit des Nazi-Terrors

Die Schülerinnen und Schüler der Grund- und Gemeinschaftsschule (GGS) Pönitz haben im Rahmen der Toleranztage vielfältige Aktivitäten durchgeführt. Dazu gehörten das Erlernen von Kickbox-Techniken, das Drehen von Videos und das Zeichnen von Comics. Ein besonderes Highlight war der Vortrag einer 95-jährigen Zeitzeugin, Antje Kosemund, die den Schülern Einblicke in den Terror gewährte, den ihre Familie während der Nazi-Zeit erlebt hat. Antje Kosemund erzählte von der Folter ihres Vaters, dem Berufsverbot, das er erhielt, und dem tragischen Schicksal ihrer kleinen Schwester Irma, die in Wien deportiert und getötet wurde.

Die Geschichte von Antje Kosemunds Familie zeugt von politischem Engagement, da sie aus einer Familie „linker Sozialdemokraten“ stammt, die sich im antifaschistischen Kampfbund aktiv engagierte. Die Erzählungen von Zeitzeugen wie Antje Kosemund sind von unschätzbarem Wert, da sie den Schülerinnen und Schülern Einblicke in vergangene Grausamkeiten geben, die nicht vergessen werden sollten.

Daniel Wom Webdesign

Die Grund- und Gemeinschaftsschule mit Oberstufe Pönitz trägt nun den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Dieser Titel ist nicht nur eine Auszeichnung, sondern auch eine Verpflichtung, sich aktiv gegen Diskriminierung einzusetzen. Durch die Zustimmung von mindestens 70 Prozent der Menschen, die an der Schule tätig sind, wird diese Selbstverpflichtung eingegangen. Insgesamt sind bundesweit 4300 Schulen Teil dieses Netzwerks, die sich für Toleranz und gegen Diskriminierung stark machen.

Die Präsenz von Antje Kosemund und die vielfältigen Aktivitäten im Rahmen der Toleranztage haben den Schülerinnen und Schülern der GGS Pönitz wichtige Impulse gegeben, sich aktiv gegen Rassismus einzusetzen. Die Schule bietet damit nicht nur einen sicheren Raum für Bildung, sondern auch für Empathie und Verständnis gegenüber anderen Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft oder Geschichte.

Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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