Ort | Ostholstein,Göhl,Bad Schwartau,Oldenburg |
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In Ostholstein bahnt sich ein dramatischer Wandel an! Der ruhige Bahnübergang in Heringsdorf, wo die Signalampeln mit Plastiktüten abgeklebt sind, wird bald der Vergangenheit angehören. Der Zugverkehr zwischen Neustadt und Fehmarn, der seit August 2022 eingestellt ist, wird ab 2029 wieder in vollem Umfang aufgenommen. Dann werden täglich bis zu 70 Güterzüge mit einer Länge von bis zu 835 Metern durch die Region donnern, wie LN berichtet. Besonders betroffen ist Bad Schwartau, wo sich die Verkehrsströme bündeln und die Anwohner sich auf insgesamt 314 Zugdurchfahrten pro Tag einstellen müssen!
Die Lärmschutzmaßnahmen sind ein heiß diskutiertes Thema. Bodo Gehrke von der Allianz gegen die Feste Fehmarnbeltquerung warnt, dass die aktuellen Planungen nicht ausreichen. „Mit den jetzigen Lärmschutz-Planungen sind wir in keinem Abschnitt gerüstet“, erklärt er. Die Prognosen des Bundesverkehrsministeriums deuten darauf hin, dass der Güterverkehr auf der Schiene bis 2040 um 43 Prozent zunehmen könnte. Das sorgt für Unruhe in der Region, denn die Anwohner befürchten, dass die Züge vor allem nachts fahren werden, wenn es ohnehin schon ruhig ist.
Unzureichende Lärmschutzmaßnahmen
Die aktuellen Lärmschutzberechnungen basieren auf veralteten Verkehrsprognosen. Ein Bahn-Sprecher erklärt, dass die rechtlich bindenden Zahlen noch von der Verkehrsprognose 2030 stammen. „Wenn die Zahlen der Verkehrsprognose 2040 final da sind, müssen wir sehen, in welchen Stadien die Planungen sind und wo wir den Lärm- und Erschütterungsschutz noch anpassen müssen“, so der Sprecher. Doch was passiert, wenn der Planfeststellungsbeschluss bereits vorliegt? Dann könnten Änderungen nicht mehr vorgenommen werden, was die Anwohner in große Sorge versetzt.
Die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden, wie Jörg Saba aus Oldenburg, fordern einen einheitlichen Lärmschutz. „Es wäre schwierig, wenn wir auf der Trasse abwechselnd unterschiedlichen Lärmschutz haben“, betont er. Die Kommunen setzen auf eine einvernehmliche Lösung mit der Bahn, um sicherzustellen, dass alle Anwohner gleich behandelt werden. „Allein aus Gleichheitsgrundsätzen wäre es gut, für alle den Lärm- und Erschütterungsschutz auf Grundlage der neuen Prognose umzusetzen“, fordert Saba.
Die Zukunft des Schienenverkehrs
Ob die Forderungen der Bürgermeister Gehör finden, wird sich beim nächsten Dialogforum zur Festen Fehmarnbeltquerung zeigen. Hochrangige Vertreter der Bahn, der Landesregierung und der Kommunen werden am 28. November darüber diskutieren. Auch die Möglichkeit, sich an das Bundesverkehrsministerium zu wenden, steht auf der Tagesordnung. Die Entscheidung könnte weitreichende Folgen für die Anwohner haben, die sich auf eine massive Zunahme des Zugverkehrs einstellen müssen, wie LN berichtet.
Die Region steht vor einer entscheidenden Wende. Während die Vorbereitungen für die Schienenhinterlandanbindung voranschreiten, bleibt abzuwarten, wie die Verantwortlichen auf die berechtigten Sorgen der Anwohner reagieren werden. Die Zeit drängt, und die Stimmen der Bürger müssen gehört werden, bevor die Züge wieder durch Ostholstein rollen!
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