Franz Kafka, ein weltbekannter Schriftsteller, starb vor 100 Jahren an Tuberkulose im Alter von 40 Jahren. Sein Tod wird weltweit mit Gedenkveranstaltungen, Büchern und Filmen geehrt. Auch in Schleswig-Holstein hinterließ Kafka Spuren. Ein ehemaliger Lehrer, Wolfram Kummer, glaubt, dass Kafka sich möglicherweise von einem Ereignis in Gleschendorf zu seiner Erzählung „Der Landarzt“ inspirieren ließ. Die weibliche Hauptfigur in der Erzählung ähnelt angeblich der Lübeckerin Gerti Wasner, die als Kafkas „heimlichste Geliebte“ gilt.
Kafka besuchte 1901 mit einem Onkel Helgoland und plante einen Urlaub in Gleschendorf mit seiner Verlobten Felice Bauer. Als die Verlobung aufgelöst wurde, reiste Kafka alleine nach Lübeck und schrieb im „Kaiserhof“ an der Untertrave, den er als „Erlösung und Glück“ empfand. Gerti Wasner, eine Lübeckerin, in die sich Kafka verliebt hatte, spielte ebenfalls eine Rolle in seinem Leben. Es wird vermutet, dass Kafka möglicherweise aus Sehnsucht nach Gleschendorf handelte, wo Gerti Wasners Familie ein Ferienhaus besaß.
Klingberg in Ostholstein, als Europas erste FKK-Kolonie bekannt, könnte für Kafka eine Möglichkeit gewesen sein, sich von Zwängen zu befreien. Trotz der Verbindung zu Gerti Wasner entschied sich Kafka, nicht nach Gleschendorf zu fahren, sondern reiste nach Marienlyst auf der dänischen Insel Falster. Gerti und Franz haben sich nie wiedergesehen, und vielleicht hätte ein Besuch in Klingberg Kafkas Schreiben beeinflusst, spekuliert Wolfram Kummer.
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