Nordfriesland: Neue Maßnahmen zur Bekämpfung von Wohnungsnot
In Nordfriesland herrscht ein wachsender Bedarf an bezahlbarem Wohnraum, der durch verschiedene Gründe wie Familienzusammenführungen, die Präferenz junger Menschen für Eigenständigkeit und die steigenden Wohnkosten entsteht. Dies stellt die Baubranche vor große Herausforderungen, da hohe Baustandards und Rohstoffpreise sowie der Fachkräftemangel die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum erschweren.
Um Wohnungslosigkeit zu vermeiden, haben verschiedene Organisationen wie AWO Schleswig-Holstein, die Arche Unterstütztes Wohnen GmbH und die Diakonie NF die WohnECK NF gGmbH ins Leben gerufen. Der Kreis Nordfriesland unterstützt die Gesellschaft maßgeblich mit 270.000 Euro pro Jahr.
Durch die Unterstützung von WohnECK wurden bereits rund 450 Wohnungen für etwa 1.100 Personen bereitgestellt, wobei weitere 700 Menschen auf der Warteliste stehen. Die Organisation arbeitet intensiv daran, neue Mietverhältnisse für bedürftige Menschen zu schaffen und existierende zu erhalten.
Neben der Vermietung von Wohnungen engagiert sich WohnECK auch aktiv bei der Schaffung neuen sozialen Wohnraums. In Zusammenarbeit mit Wohnungsbaugesellschaften und privaten Investoren sind bereits Projekte zur Errichtung von insgesamt 40 Wohneinheiten in Arbeit.
Ein bereits fertiggestelltes Neubauprojekt umfasst 19 Wohnungen in Husum, die vorwiegend an Menschen mit Behinderung vergeben wurden. Der Mietzins liegt dabei innerhalb der festgelegten Obergrenzen für sozialen Wohnraum.
Weitere Projekte zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum sind in Planung, wobei WohnECK bei der Koordination zwischen Bauherren und Behörden sowie bei der Einwerbung von öffentlichen Fördermitteln unterstützt.
Um die Wohnungssituation langfristig zu verbessern, arbeitet der nordfriesische Kreistag an der Fortschreibung der Wohnungsmarktanalyse von 2019, um bedarfsgerechte Maßnahmen zur Schaffung von Wohnraum zu ermöglichen.
Die erfolgreichen Maßnahmen von WohnECK haben bereits Interesse von anderen Kreisen und Städten in Schleswig-Holstein geweckt, die ähnliche Lösungen zur Bekämpfung von Wohnungsnot umsetzen möchten.
Ein neuer Schritt in der Unterstützung von Wohnungsnotwendigen ist die Bereitstellung von jährlichen Zuschüssen für wohnbegleitende pädagogische Hilfen ab 2024. Diese sollen den Übergang von der Wohnungslosigkeit in eine eigene Wohnung erleichtern und langfristig sichern.
Insgesamt wird die Arbeit von WohnECK als äußerst positiv bewertet, wobei betont wird, dass zukünftige Erfolge maßgeblich von der Gesetzgebung und den kommunalen Bauplanungsentscheidungen abhängen.
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