Am 20. Juli 1944, vor achtzig Jahren, scheiterte der Versuch, Adolf Hitler durch ein Attentat zu stürzen und die nationalsozialistische Tyrannei zu beenden. Hinrich Kruse, Autor des niederdeutschen Hörspiels „De Schrievdisch weer blank“, war zu dieser Zeit als Soldat in Italien stationiert und erfuhr von dem Attentat durch die BBC. Als Funker hörte er regelmäßig deren Sendungen ab und fertigte Berichte an. Die klare Sprache des Erzählers in seinem Hörspiel fängt die Spannung, Sorge und Hoffnung in den Stunden nach dem Attentat eindrucksvoll ein.
Das Hörspiel bietet einen Einblick in die Gedankenwelt des Erzählers, der in einer Zeit lebte, in der ein unvorsichtiges Wort das Leben kosten konnte. Die Geschichte zeigt die angespannte Wachsamkeit und die Gedanken eines Soldaten, der nach der Nachricht des Attentats gezwungen ist, sich in einem Umfeld voller Unsicherheiten zurechtzufinden. Die inneren Konflikte und die Atmosphäre der damaligen Zeit werden durch die detailreiche Beschreibung des Erzählers lebendig.
Hinrich Kruse, geboren 1916 in Nordschleswig, lebte als Lehrer in Braak bei Neumünster. Neben Erzählungen und zeitkritischen Kurzgeschichten schrieb er zwanzig niederdeutsche Hörspiele, die ihn als einen der profiliertesten Mundartautoren auszeichneten. Kruse erhielt 1979 den Fritz-Reuter-Preis für sein Schaffen. Er verstarb am 17. Juli 1994. Die Produktion des Hörspiels „De Schrievdisch weer blank“ erfolgte 1981 in Zusammenarbeit von Radio Bremen und dem NDR. Leider kann das Hörspiel aus rechtlichen Gründen nicht mehr angehört werden.
Die Aufführungen des Hörspiels finden zu verschiedenen Zeitpunkten statt, u.a. am Freitag, den 19. Juli, um 21:05 Uhr auf NDR 1 Welle Nord und am Sonntag, den 21. Juli, um 18:05 Uhr auf RB Bremen Zwei. Die Besetzung enthält unter anderem Claus Boysen als Erzähler, Hans-Jürgen Ott als Hein Haß und Klaus Nowicki als Offizier Ic-Abwehr. Die Regie führte Walter Bäumer. Ein besonderer Fokus liegt auf der lebendigen Darstellung der Zeitgeschichte sowie auf den Gedanken und Emotionen der Hauptfiguren während der dramatischen Ereignisse.