Schleswig-Holstein

Neue Levensauer Hochbrücke entsteht über Nord-Ostsee-Kanal

Einblick in die Baustelle: Wie die neue Levensauer Hochbrücke entsteht

Die Levensauer Hochbrücke, ein markantes Merkmal des Nord-Ostsee-Kanals, wird in naher Zukunft verschwinden, da ein Neubau geplant ist. Die Brücke, die bereits vor der Eröffnung der Kieler und Brunsbütteler Schleusen im Jahr 1895 fertiggestellt war, überspannt die engste Stelle des Kanals und verbindet Kiel-Suchsdorf mit den Gemeinden auf der nördlichen Seite. Aufgrund ihres Alters von 130 Jahren und der damit verbundenen Ermüdung des Stahls ist eine Sanierung oder ein Neubau erforderlich, so Andreas Rasmus, Ingenieur bei der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV).

Die Entscheidung für einen Neubau wurde getroffen, da im Zuge der Oststreckenerweiterung des Kanals eine Verbreiterung erforderlich ist, um großen Schiffen das passieren zu ermöglichen. Die alte Brücke bietet nicht genügend Platz für diese Schiffe, daher ist der Bau einer neuen Brücke unumgänglich. Seit 2009 ist der Plan für den Neubau festgelegt, und seit 2018 läuft das Planfeststellungsverfahren. Der tatsächliche Bau dauert bereits seit vier Jahren an, und es wird noch einige Zeit dauern, bis die neue Brücke an der Stelle der alten steht.

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Auf der Baustelle arbeiten gleichzeitig mehrere Teams an verschiedenen Ebenen des Nord-Ostsee-Kanals. Schweres Gerät wie Teleskopbagger, Ankerbohrgeräte und Seilbagger sind im Einsatz. Rund 30 Bauarbeiter arbeiten gleichzeitig, während Schiffe und Bahnen weiterhin den Kanal passieren können. Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer sind jedoch von der Sperrung der Brücke betroffen.

Ein Traggerüst wird am Ufer gebaut, um die Last der alten und neuen Brücke zu tragen. Tiefe Brunnenschächte werden auf beiden Uferseiten errichtet, um die Enden der neuen Brückenbögen zu verankern. Taucher sind ebenfalls im Einsatz, um die genaue Ausführung zu überprüfen. Es wird auch an der Entfernung des Fußgängerwegs gearbeitet, um den Unterbau für die neue Brücke zu schaffen. Zeitdruck entsteht durch die bevorstehende Sperrung der Bahnstrecke für den nächsten Bauabschnitt, die nur für maximal acht Wochen erfolgen darf.

Der genaue Zeitpunkt für den Abriss der alten Levensauer Hochbrücke und den Bau der neuen Brücke steht noch nicht fest. Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung gibt keinen konkreten Termin bekannt, da zunächst der gesamte Unterbau fertiggestellt sein muss, bevor der Auftrag für die eigentliche neue Stahlbrücke erteilt werden kann. Die Baustelle erfordert aufgrund ihrer steilen Hanglage und der begrenzten Zugänge eine detaillierte Planung und Koordination der verschiedenen Bauabschnitte.

Lebt in Kiel und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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