Ein schockierender Vorfall ereignete sich letzten Sommer in der Gemeinde Bornhöved, Schleswig-Holstein, als ein 70-jähriger Nachbar auf seiner Terrasse sitzend mit einem Luftgewehr auf spielende Kinder schoss. Die Mutter des verletzten Mädchens, Miley, berichtete, dass ihre Tochter schreiend nach Hause kam und blutend einen Einschuss in ihrem Arm hatte. Das Kind musste ins Krankenhaus gebracht werden, wo das Projektil nach acht Stunden entfernt wurde.
Der Angeklagte, Karl-Heinz M., behauptete vor Gericht, dass er nicht absichtlich auf spielende Kinder schießen wollte, sondern ein Spatzenproblem hatte und die Vögel vertreiben wollte. Trotzdem wurde bei ihm ein DDR-Luftgewehr Suhl 303 Super plus Munition sichergestellt. Der Rentner erklärte, dass er nüchtern war und keinen Alkohol getrunken hatte.
Miley, die bereits an Neurofibromatose leidet und zu 100 Prozent schwerbehindert ist, hat nun zusätzlich mit den Folgen des Vorfalls zu kämpfen. Der Verteidiger des Rentners bat um eine Beratungspause vor Gericht und appellierte an sein Gewissen. Schließlich gestand Karl-Heinz M. ein, zweimal in Richtung des Spielplatzes geschossen zu haben und sich bei Miley für sein Verhalten zu entschuldigen.
Als Wiedergutmachung stimmte der Rentner einer Zahlung von 7500 Euro Entschädigung für das Mädchen zu, womit er einer Gefängnisstrafe entging. Das Gericht verhängte stattdessen eine Haftstrafe von 16 Monaten zur Bewährung. In seinem Urteil betonte der Vorsitzende Richter die Unverständlichkeit der Tat angesichts der direkten Nachbarschaft zum Spielplatz und appellierte an ein friedliches Miteinander in der Nachbarschaft.
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