Das durchschnittliche Einkommen der Landwirtinnen und Landwirte in Schleswig-Holstein belief sich im Wirtschaftsjahr 2021/2022 auf 57.332 Euro pro Arbeitskraft. Im deutschlandweiten Vergleich belegten sie den dritten Platz, hinter Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Die Bauern aus Baden-Württemberg beendeten die Liste mit einem Durchschnittseinkommen von 35.031 Euro. Auch wenn aktuellere Zahlen noch nicht verfügbar sind, prognostiziert der Bauernverband Schleswig-Holstein eine verbesserte wirtschaftliche Lage für das laufende Wirtschaftsjahr 2022/23.
Trotz dieser positiven Entwicklung stehen die Landwirte vor Herausforderungen. Die Erzeugerpreise für wichtige pflanzliche und tierische Produkte sind rückläufig, und trotz des gestiegenen Einkommens haben viele Betriebe weniger investiert. Die Einkommenssituation der Bauern unterliegt starken Schwankungen, die von verschiedenen Faktoren wie der Betriebsgröße, der Anbauart (Acker-, Futter- oder Gartenbau, Milchviehhaltung) und externen Einflüssen wie der Witterung und dem Weltmarkt abhängen.
Neben der Landwirtschaft generieren etwa die Hälfte der landwirtschaftlichen Betriebe in Schleswig-Holstein zusätzliche Einkommen, beispielsweise durch Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen oder Urlaub auf dem Bauernhof. Diese Diversifizierung hilft, die wirtschaftliche Stabilität der Betriebe zu stärken. Um langfristig existenzsichernde Betriebsstrukturen aufrechtzuerhalten, muss ein erheblicher Anteil des Gewinns in Investitionen wie Technik, Landmaschinen und Infrastruktur fließen.
Die Einkommenssituation der Bauern in Schleswig-Holstein spiegelt die Vielfalt und Dynamik der Landwirtschaft wider. Neben den traditionellen landwirtschaftlichen Tätigkeiten spielen alternative Einkommensquellen eine zunehmend wichtige Rolle. Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass die Landwirte in Schleswig-Holstein trotz Herausforderungen optimistisch in die Zukunft blicken und bestrebt sind, ihre Betriebe nachhaltig und rentabel zu führen.