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Streit um Buddenbrookhaus: Umbaupläne verzögern Wiedereröffnung

Probleme und Proteste: Warum der Umbau des neuen Buddenbrookhauses in Lübeck ins Stocken geraten ist

In Lübeck ist die geplante Erweiterung und Umgestaltung des Buddenbrookhauses ins Stocken geraten. Seit mehr als einem Jahr liegen die Bauarbeiten brach, da ein politischer Streit in der Bürgerschaft über einen mittelalterlichen Kellerraum die Pläne verzögert. Durch die Unsicherheit bezüglich Fördergeldern und steigender Baupreise droht das Projekt teurer zu werden als geplant, wie Bürgermeister Jan Lindenau (SPD) berichtet.

Der ursprünglich vorgesehene Durchbruch des Kellergewölbes, um Platz für eine Treppe zu schaffen, stieß auf heftige Proteste von Denkmalschutzinitiativen. Als Kompromiss wurde beschlossen, ein Treppenhaus an der Rückseite des Gebäudes zu errichten, was zu einer politischen Debatte über den richtigen Weg führte und die Bauarbeiten zum Stillstand brachte. Die geplante Wiedereröffnung des Buddenbrookhauses, einschließlich einer Erweiterung um ein Nachbarhaus, sowie eine Neugestaltung der Dauerausstellung zur Familie Mann, wurde nun von 2027 auf 2029 verschoben.

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Caren Heuer, die das Haus seit Februar 2024 leitet, berichtet von den Schäden, die der Leerstand verursacht hat. Feuchtigkeit und Schimmel in den Wänden haben das Gebäude in Mitleidenschaft gezogen, und Besucher, die vor der Schließung das Museum verewigt haben, hinterließen Graffitis an den Wänden. Ein Besucher kommentierte die Situation mit den Worten: „Leider dem Wahnsinn verfallen“, was in Anbetracht der aktuellen Lage des Buddenbrookhauses beinahe prophetisch wirkt.

Obwohl die Bürgerschaft offiziell den Umbau unterstützt, äußern einige Mitglieder Vorbehalte, insbesondere gegen den ursprünglich geplanten Durchbruch durch die Kellerdecke. Ein Kompromissvorschlag für ein externes Treppenhaus wird von einigen Beteiligten bevorzugt. Die Zukunft des Buddenbrookhauses bleibt somit vorerst ungewiss, während die Kosten steigen und die Wiedereröffnung immer weiter hinausgezögert wird.

Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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