In Brasilien herrscht eine verheerende Flutkatastrophe, die durch Überschwemmungen und Erdrutsche mindestens 39 Menschen das Leben gekostet hat. Darüber hinaus werden noch 68 Personen vermisst, während fast 5000 Häuser den Fluten zum Opfer gefallen sind. Die Straßen sind mit braunen Schlammmassen überspült, und Brücken wurden beschädigt, wodurch viele Gebiete unpassierbar geworden sind.
Seit Montag regnet es kontinuierlich im südbrasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Sul. Die Pegelstände haben historische Höchstwerte erreicht, die sogar die Aufzeichnungen von 1941 übertreffen. In einigen Städten liegen die Wasserstände auf dem höchsten Stand seit fast 150 Jahren. Der Gouverneur des betroffenen Bundesstaates betont, dass es sich um eine historische Katastrophe handelt und der Fokus vor allem auf Rettungsmaßnahmen liegt.
Die Regierung Brasiliens hat den Betroffenen Hilfe zugesagt, während Präsident Luiz Inácio Lula da Silva das Hochwasser als eine direkte Folge des Klimawandels bezeichnete. Rund 600 Rettungskräfte setzen Boote und Hubschrauber ein, um die Vermissten zu suchen. Eine dringende Warnung wurde an die Bewohner mehrerer Regionen herausgegeben, sich in Sicherheit zu bringen. Mehr als 100 Gemeinden in Rio Grande do Sul, einschließlich der Hauptstadt Porto Alegre, waren von den Überschwemmungen betroffen.
Besonders schwer getroffen ist das Taquari-Tal, wo aufgrund der deutschen Einwanderung im 19. Jahrhundert eine Minderheit den Dialekt Riograndenser Hunsrückisch spricht. Bereits im September des vergangenen Jahres gab es Unwetter und Überschwemmungen mit mindestens 42 Todesopfern in der Region. Die aktuelle Lage wird jedoch als weitaus schlimmer eingestuft, wie Gouverneur Eduardo Leite betont.