Am Mittwoch, dem 5. Februar 2025, findet von 16:00 bis 17:30 Uhr die Online-Fachveranstaltung „BKK INNOVATIV“ statt, in der die alarmierenden Ergebnisse einer aktuellen Studie zur digitalen Sucht präsentiert werden. Die Veranstaltung wird von der Universität zu Lübeck geleitet und thematisiert die Zunahme problematischer Internetnutzung, insbesondere bei jungen Menschen. Ziel der Studie „SCAVIS: Stepped Care Ansatz zur Versorgung Internetbezogener Störungen“ ist es, neue Ansätze für die digitale Gesundheitsförderung zu entwickeln und zu evaluieren, wie uni-luebeck.de berichtet.
Aktuelle Zahlen zeigen, dass zwischen 2-5% der Deutschen unter einer Störung der Internetnutzung leiden, während rund 10% ein problematisches Nutzungsverhalten aufweisen. Besonders besorgniserregend ist die Verdopplung der Abhängigkeit von Internetdiensten bei 12- bis 24-Jährigen zwischen 2011 und 2019. Diese Statistiken verdeutlichen die Notwendigkeit einer frühzeitigen Erkennung und Unterstützung, um ungünstige Entwicklungen im Nutzungsverhalten zuzuwenden, so scavis.net.
Studienergebnisse und Relevanz
Die SCAVIS-Studie ergab, dass während der Corona-Pandemie ein Anstieg der Onlineaktivität zu verzeichnen war, was mit einem Rückgang der Lebenszufriedenheit einherging. Die Systematik und Wirksamkeit der Interventionen zur Überprüfung und Veränderung des Online-Verhaltens wurde durch den Einsatz der smart@net-App, die individuelles Feedback und professionelle Beratung bietet, nachgewiesen.
Die App ermöglicht eine systematische Erfassung und Analyse des Online-Verhaltens und fördert dadurch eine gesunde Internetnutzung. Bei Auffälligkeiten werden telefonische Kurzberatungen und Online-Therapien angeboten. Alle Angebote der SCAVIS-Studie sind für die Teilnehmer kostenfrei. Zudem stehen Präventionsmodule auch für Personen ohne auffällige Internetnutzung zur Verfügung.
Experten und Diskussion
Die Ergebnisse werden von verschiedenen Experten vorgestellt, darunter Burkhard Blienert, der Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung, und Prof. Dr. Hans-Jürgen Rumpf von der Universität zu Lübeck. Die Moderation übernimmt Dr. Roland Leuschner, stellvertretender Leiter der Abteilung Versorgung im BKK Dachverband e.V. Im Anschluss an die Präsentationen haben die Teilnehmer die Möglichkeit, Fragen zu stellen, was wichtige Diskussionen zu diesem kritischen Thema anregen wird.
Die DAK Gesundheit hat im Rahmen ihrer Längsschnittstudie herausgefunden, dass Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren besonders betroffen sind. Diese Studie wird durch standardisierte psychologische Instrumente unterstützt, die das Nutzungsverhalten von digitalen Medien genau erfassen. Solche umfassenden Daten sind unerlässlich, um die Gefahren einer übermäßigen Internetnutzung zu erkennen und adäquate Maßnahmen zu ergreifen, wie es dak.de beschreibt.