In einer Zeit, in der viele Teile der Welt von Chaos und Konflikten heimgesucht werden, präsentiert sich Bhutan als eine friedliche Oase. Dieses kleine, buddhistische Königreich im Himalaya hat es geschafft, inmitten von Turbulenzen seine eigene Ruhe zu bewahren. Allerdings steht Bhutan vor einer aufregenden Wende. Der Monarch hat beschlossen, seiner Bevölkerung den Zugang zu Internet und Fernsehen zu ermöglichen und demokratische Praktiken einzuführen. Doch was bedeutet das für die Menschen, die bereits glücklich sind?
Die Einführung von Technologien und die Strukturen einer Demokratie schaffen sowohl Aufregung als auch Verwirrung im Land. Die Bewohner, die sich bislang um ihre glückliche Existenz im Einklang mit der Natur und ihrer Kultur gekümmert haben, beginnen zu fragen, was diese Veränderungen für ihren Alltag und ihre Traditionen bedeuten. Es ist eine tiefgehende innere Konfliktemotionalität. Auf der einen Seite der Fortschritt, auf der anderen die Erhaltung des Bekannten. Wie wird sich das Leben in Bhutan verändern, wenn die Menschen lernen müssen, wie Wahlkämpfe funktionieren, während im Fernsehen Actionfilme laufen? Diese schockierende Modernität bringt Fragen mit sich, die nicht einfach beantwortet werden können.
Ein Lama ergreift die Initiative
Desillusioniert von der plötzlichen Veränderung holt sich ein hochverehrter Lama Gehorsam. Er ist der Meinung, dass reines Glück nicht von äußeren Faktoren abhängt, sondern von tief im Inneren verwurzelten Werten. In seiner Entschlossenheit, die Kommunikation seiner Gemeinschaft zu bewahren und ihre Tradition zu schützen, beauftragt er einen jungen Mönch mit einer nicht alltäglichen Mission: ein Gewehr zu beschaffen. Die Fragen um die Absicht des Lamas sind vielfältig. Was hat es mit diesem Gewehr auf sich? Ist es eine Waffe der Verteidigung oder der Bedrohung? Sollte es die Machtbalancen innerhalb des Dorfes bewahren oder diejenigen, die die traditionellen Werte in Gefahr sehen, in ihre Schranken weisen?
Die Spannung unter den Dorfbewohnern wächst und die Vorfreude auf die bevorstehende Zeremonie steigt. Die Ankündigung des Lamas hat sowohl Angst als auch Erwartung geschürt. Was wird geschehen, wenn der Lama mit dem Gewehr auftritt? Wird er seine Gemeinschaft auf einen Pfad der Rückkehr zu den Wurzeln führen oder wird das Gewehr eine andere Bedeutung annehmen? In einem Land, in dem Harmonie und Frieden einst an oberster Stelle standen, wird die Antwort auf diese Fragen den Verlauf der Zukunft des Königreichs prägen.
Der Film, entstanden in einer internationalen Zusammenarbeit zwischen Bhutan, Frankreich und den USA, erzählt eine fesselnde Geschichte über den Balanceakt zwischen Tradition und Moderne. „Was will der Lama mit dem Gewehr?“ stellt nicht nur einfache Fragen über die Realität in Bhutan, sondern nimmt das Publikum mit auf eine Reise zu den komplexen Dynamiken, die in jedem Gesellschaftswechsel entstehen. Mit einer Laufzeit von 107 Minuten wird diese einzigartig inszenierte Erzählung, die in verschiedenen Sprachen mit Untertiteln verliehen ist, eine kritische Reflexion darüber sein, was es bedeutet, in der heutigen Welt zu leben.
Die filmische Auseinandersetzung mit den Herausforderungen des Wandels könnte gleichzeitig als Spiegel für viele andere Kulturen dienen, die vor ähnlichen Entscheidungen stehen. Es bleibt spannend zu beobachten, wie Bhutan, das für seine innovativen Ansätze zur Förderung des Glücks bekannt ist, mit diesen neuen Herausforderungen umgehen wird. Die Faszination für die tibetische Kultur und das, was sie in einem sich schnell verändernden globalen Kontext zu lehren hat, nimmt immer weiter zu.
„Was will der Lama mit dem Gewehr?“ ist eine filmische Auseinandersetzung, die sowohl unterhaltsam als auch anregend ist. Sie fordert das Publikum heraus, über den Einfluss von Modernisierung auf vorbestehende kulturelle Werte und die eigentliche Essenz des menschlichen Glücks nachzudenken.