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LE-Na-Studie soll Versorgung von erwachsenen Krebsüberlebenden verbessern

Unzureichende Nachsorge: Ein unterschtztes Problem bei geheilten Krebskindern

Immer mehr Menschen, die als Kinder Krebs hatten, überleben die Krankheit und erreichen das Erwachsenenalter. Doch viele dieser sogenannten Pediatric Cancer Survivors leiden unter den Langzeitfolgen der Therapie und sind mit einem erhöhten Risiko für Zweittumoren konfrontiert. In Deutschland gibt es schätzungsweise über 30.000 junge Erwachsene, die als Kinder eine Krebserkrankung überstanden haben. Diese Überlebenden sind häufig von chronischen Erkrankungen betroffen, die auf die zurückliegende Krebserkrankung und deren Behandlung zurückzuführen sind.

Besonders belastend ist die Tatsache, dass erwachsene Pediatric Cancer Survivors im Vergleich zu Geschwisterkindern ohne Krebserkrankung ein über dreifach höheres Risiko für chronische Erkrankungen im späteren Leben haben. Neben körperlichen Leiden wie endokrinologischen, neurologischen und metabolischen Erkrankungen besteht auch ein erhöhtes Risiko für die Entstehung neuer Krebserkrankungen und kardialer Erkrankungen. Zudem weisen die Überlebenden eine erhöhte Morbidität und Mortalität auf, was zu einer verstärkten Hospitalisierung führen kann.

Die aktuellen Nachsorgeangebote für erwachsene Pediatric Cancer Survivors in Deutschland sind jedoch unzureichend. Obwohl es entsprechende Programme für Kinder und Jugendliche gibt, fehlt es an flächendeckenden interdisziplinären Langzeitnachsorgeprogrammen für erwachsene Überlebende. Dies liegt unter anderem daran, dass die meisten onkologischen Grunderkrankungen der Kindheit zu den seltenen Krankheiten gehören, wodurch Ärzte oft nicht über ausreichend Erfahrung in der Behandlung verfügen.

Um diese Versorgungslücke zu schließen, wurde die LE-Na-Studie ins Leben gerufen. Diese bundesweite Versorgungsstudie zielt darauf ab, die medizinische Versorgung von erwachsenen Pediatric Cancer Survivors zu verbessern, indem Langzeitnachsorgestrukturen ausgebaut werden. Die Studie wird von Experten am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck geleitet und umfasst bisher 13 Universitätskliniken deutschlandweit. Durch die Etablierung solcher Langzeitnachsorgeprogramme soll die Lebensqualität und Gesundheit der betroffenen Überlebenden langfristig verbessert werden.

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Lebt in Kiel und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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