Der Landtag in Schleswig-Holstein hat ein einstimmiges Statement gegen den zunehmenden Antisemitismus im Land abgegeben. Die Abgeordneten, unabhängig von ihrer Fraktion, betonten die Notwendigkeit, „alle Formen des Antisemitismus entschieden zu bekämpfen“. Ein Schwerpunkt des Bekenntnisses liegt auf der Stärkung des Rechtsstaats, der künftig speziell bei antisemitischen Straftaten verstärkt die Motive in den Blick nehmen soll. Zudem wird eine intensivere und zielgerichtete Schulung von Polizisten zur Erkennung und Bewältigung von antisemitischen Straftaten gefordert.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Beschlusses zielt darauf ab, junge Menschen besser über Antisemitismus aufzuklären. Häufig fehle es gerade bei jungen Menschen an ausreichendem Wissen über den Holocaust, das Judentum und jüdisches Leben, so FDP-Fraktionschef Christopher Vogt. Besonders junge Menschen mit muslimischer Prägung sollen gezielter aufgeklärt werden, da sie öfter mit entsprechender Propaganda konfrontiert werden.
Darüber hinaus möchten die Politiker auch die Hochschulen in den Fokus rücken, um antisemitische Vorurteile in studentischen Gremien und Gruppierungen entgegenzuwirken. Die Leitungen der Hochschulen werden aufgefordert, strikt gegen antisemitisches Verhalten vorzugehen und Maßnahmen zum Schutz jüdischer Studierender und Lehrender zu entwickeln. Es wird angestrebt, gemeinsam mit den Hochschulen eine Handreichung zu erstellen und zu verbreiten, um wirksame Maßnahmen gegen Antisemitismus an den Hochschulen zu etablieren.
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