Ladendiebstähle in Schleswig-Holstein haben im Jahr 2023 deutlich zugenommen, wie der Einzelhandelsverband Nord berichtet. Der entstandene Schaden beläuft sich auf Hunderttausende von Euro, was die höchste Fallzahl seit einem Jahrzehnt darstellt. Die Landespolizei in Schleswig-Holstein verzeichnete allein im vergangenen Jahr etwa 16.000 Fälle von Ladendiebstählen im Vergleich zu den Vorjahren, in denen die Anzahl zwischen 10.000 und 12.000 Fällen lag. Es wird vermutet, dass organisierte Banden für viele dieser Diebstähle verantwortlich sind, bei denen Helfer die Mitarbeiter ablenken, während ein Komplize mit teuren Waren das Geschäft unbemerkt verlässt.
Die Aufklärungsquoten im Bereich Ladendiebstahl sind in der Regel hoch, wobei rund 90 Prozent der Fälle aufgeklärt werden. Bei Bandendiebstahl gestaltet sich die Beweisführung jedoch schwieriger, da zusätzliche Personen benötigt werden, die möglicherweise nicht vor Ort sind. Dies führt zu einem hohen Dunkelfeld im Bereich organisierte Ladendiebstähle, das sich nicht immer in der Statistik widerspiegelt, so die Einschätzung der Landespolizei Schleswig-Holstein.
Bestimmte Produkte werden besonders häufig gestohlen, wie der Einzelhandelsverband Nord betont. Neben Kaugummi und Lebensmitteln stehen vor allem Produkte im Fokus, die teuer wiederverkauft werden können, wie beispielsweise Parfüm, Milchprodukte und Babynahrung. Elektrogeschäfte sind ebenfalls beliebte Ziele für Diebe, die nach wiederverkaufsfähigen und in bestimmten Größen vorliegenden Artikeln suchen.
Bundesweit entstehen dem Einzelhandel jährlich Verluste in Höhe von mehreren Milliarden Euro durch Ladendiebstahl, so Expertenmeinungen. Dies verdeutlicht das Ausmaß und die wirtschaftlichen Konsequenzen, die Ladendiebstähle sowohl auf regionaler als auch nationaler Ebene haben. Die Thematik wird auch im Programm von NDR 1 Welle Nord behandelt, um die Öffentlichkeit für dieses Problem zu sensibilisieren.
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