Die Kieler Wohnungsgesellschaft, bekannt als Kiwog, befindet sich auf einem noch langen Weg, um mit der Siedlungs-Aktiengesellschaft Altona (Saga) in Hamburg zu konkurrieren. Im Vergleich zur Saga, der größten kommunalen Wohnungsgesellschaft Deutschlands, ist die Kiwog klein und hat bisher nur einen geringen Einfluss auf den Wohnungsmarkt. Trotz ihrer Größe haben beide Gesellschaften denselben Zweck: Sie sollen bezahlbaren Wohnraum für die breite Bevölkerung bereitstellen, insbesondere in wachsenden Großstädten.
Die Saga hat sich als wirtschaftlich erfolgreiches Unternehmen etabliert und verwaltet über 140.000 Wohneinheiten in Hamburg, was etwa 15 Prozent des Wohnungsbestandes der Stadt ausmacht. Im Gegensatz dazu wurde die Kiwog erst 2019 gegründet und befindet sich noch im Aufbau. Mit nur einem mittleren dreistelligen Bestand an Wohneinheiten strebt die Kiwog bis 2030 an, rund 1000 Wohnungen zu besitzen, was jedoch nur etwa 0,7 Prozent des aktuellen Kieler Wohnungsbestandes ausmachen würde.
Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) hebt hervor, dass die Kiwog einen wichtigen Beitrag zur Stadtentwicklung in Kiel leistet, obwohl sie im Vergleich zur Saga noch am Anfang steht. Andreas Breitner, Direktor des VNW, sieht Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Gesellschaften und betont, dass sie beide einen klaren Auftrag haben, der im schwierigen Wohnungsbau-Umfeld erfüllt werden soll.
Hingegen betrachtet der Eigentümerverein Haus & Grund in Kiel die Kiwog kritisch und bezeichnet sie als Ärgernis. Für sie besteht die Sorge, dass die städtische Wohnungsgesellschaft durch den Erwerb von mehr Eigentum den Wohnungsmarkt beeinflussen und wirtschaftlich erfolgreichere Akteure verdrängen könnte. Der Sprecher von Haus & Grund Kiel, Philipp Pries, warnt vor einer Verschwendung von Steuergeldern und einem potenziellen Schaden für die Wohnungsmarktversorgung in Kiel.