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Vom ersten zum zweiten Platz: USA wird Deutschlands wichtigster Handelspartner, verdrängt China

Nach acht Jahren an der Spitze verliert China seinen Status als wichtigster Handelspartner Deutschlands. Die Entwicklung spiegelt auch tiefgreifende wirtschaftliche Verschiebungen wider. Im ersten Quartal dieses Jahres stiegen die USA zu Deutschlands wichtigsten Handelspartner auf, während China auf den zweiten Platz abgerutscht ist. Statistiken des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zeigten, dass vor allem deutlich gesunkene Importe dazu führten, dass China an Bedeutung verloren hat. Die Einfuhren aus China gingen um 11,7 Prozent zurück, während auch der Wert der deutschen Exporte leicht sank. Insgesamt betrug der Handel zwischen Deutschland und den USA 63,2 Milliarden Euro, während es zwischen Deutschland und China 60 Milliarden Euro waren.

Die schwache wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland wird von Wan-Hsin Liu vom Kiel Institut für Weltwirtschaft für den Rückgang der Einfuhren aus China verantwortlich gemacht. Deutsche Unternehmen de-risking- und Diversifizierungsversuche tragen ebenfalls zu dieser Entwicklung bei. Aufgrund der schwächelnden chinesischen Wirtschaft und der geringen Nachfrage liefern sich Einzelhändler in China derzeit eine Rabattschlacht, während die US-Wirtschaft brummt und deutsche Unternehmen anzieht.

Die Exporte nach China sind ebenfalls zurückgegangen, da deutsche Unternehmen vermehrt lokale Produktionen nutzen und komplexe Waren selbst herstellen. Die Bundesregierung hat die Abhängigkeiten von China nach geopolitischen Ereignissen neu bewertet. Die EU erwägt derzeit Strafzölle auf chinesische Elektroautos, um subventionierte Überkapazitäten einzudämmen und die europäischen Märkte zu schützen. Diese Maßnahme könnte dazu führen, dass China als Handelspartner der Bundesrepublik weiter an Bedeutung verliert.

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