Der Dokumentarfilm „Surf on, Europe! – A Promise of Freedom“ von Lukas Steinbrecher und Constantin Gross bietet eine ungewöhnliche Perspektive auf die Surferszene und bricht mit gängigen Klischees. Der Film beleuchtet Geschichten von Surfern wie Majid, der sich in Tarifa um Visa bemüht, um seine Familie in Marokko zu vereinen, oder von Margaux, die in Biarritz das erste LBGTQ-freundliche Festival organisiert. Ebenso erzählt der Film von Rosy, einem Surfboard-Shaper aus Nordirland, der auf den Wellen vorübergehend dem Trauma des Bürgerkriegs entfliehen kann. Steinbrecher und Gross, die 2014 die Produktionsfirma VeyVey Films in Köln gründeten, suchten gezielt nach Protagonisten, die die Themen Migration, Diversität und Konflikt verkörpern.
Für die beiden Filmemacher war es wichtig, Vertrauen zu den Protagonisten aufzubauen, insbesondere in Frankreich, wo die Surferszene noch eher geschlossen ist. Trotz Schwierigkeiten gelang es ihnen, an ikonischen Orten wie Biarritz zu drehen und beeindruckende Geschichten einzufangen. Die sechsjährige aufwendige Produktion des Films erforderte harte Arbeit am Schnitt und die Sichtung von 400 Stunden Filmmaterial. Steinbrecher betont, dass es ihnen immer darum ging, einen Surffilm mit einer tiefgreifenden Geschichte jenseits der Suche nach der perfekten Welle zu schaffen.
„Surf on, Europe! – A Promise of Freedom“ bietet somit einen einzigartigen Einblick in die Welt der Surfer abseits von Klischees und verbindet die Faszination für das Surfen mit aktuellen gesellschaftlichen Themen. Der Film wird am Freitag, 26. April, um 17 Uhr im Kieler Studio Kino im Rahmen des Internationalen Meeresfilmfestivals Cinemare in Kiel gezeigt.