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Politikerin verschenkt Döner: Kontroverse um bezahlbares Leben

Die SPD sorgt mit einem Plakat in Schleswig-Holstein für Irritationen kurz vor der Europawahl. Die Abgeordnete Delara Burkhardt veröffentlichte auf Instagram den Slogan: „Wir machen Döner wieder 3 Euro.“ Im Kleingedruckten lädt sie Bürger zu einem Restaurantbesuch ein, wo die ersten 150 Gäste einen Döner für 3 Euro erhalten sollen. Burkhardt betont dabei die Wichtigkeit bezahlbarer Lebenshaltungskosten und fordert, darüber zu diskutieren, wie dies erreicht werden kann.

Die Reaktionen auf die Aktion sind gemischt. Während Burkhardt die Dönerpreis-Aktion als Möglichkeit ansieht, wichtige Themen wie bezahlbares Leben ins Gespräch zu bringen, sehen einige Imbissbuden-Besitzer dies anders. Besonders das radebrechende Deutsch auf den Plakaten stößt einigen sauer auf, da es den Eindruck erwecken könnte, dass Migranten und Döner-Verkäufer nicht richtig Deutsch sprechen können.

Müslüm Yilmaz, Inhaber des Imbisses Gaziantep in Kiel, äußert Bedenken über die Preisgestaltung: „3 Euro für einen Döner, das ist Schwachsinn. Dafür sind die Fleischpreise viel zu teuer geworden. Wie sollen wir davon leben?“ Yilmaz kritisiert die prekäre wirtschaftliche Situation, die es schwierig macht, einen Döner zu einem so niedrigen Preis anzubieten. Auch andere Imbissbesitzer hegen ähnliche Bedenken hinsichtlich der Profitabilität.

Delara Burkhardt rechtfertigt die Aktion damit, dass sie darauf abzielt, die Aufmerksamkeit auf die steigenden Lebenshaltungskosten zu lenken, die es vielen Menschen schwer machen, sich das Leben angemessen leisten zu können. Burkhardt fordert Maßnahmen wie den Ausbau erneuerbarer Energien, bezahlbare Mieten und existenzsichernde Löhne, um ein bezahlbares Leben zu ermöglichen. Die Diskussion über den Dönerpreis spiegelt somit größere wirtschaftliche und soziale Themen wider, die viele Menschen betreffen.

Insgesamt zeigt die Debatte um den Dönerpreis die Komplexität der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen und die Schwierigkeiten, die mit der Forderung nach bezahlbarem Leben einhergehen. Während die Politik versucht, mit solchen Aktionen das Thema ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken, stehen Imbissbuden-Besitzer vor der Herausforderung, wirtschaftlich rentabel zu arbeiten, ohne die Preise für ihre Produkte zu drastisch zu senken. Die Diskrepanz zwischen steigenden Kosten und stagnierenden Löhnen bleibt ein zentrales Thema, das sowohl im Wahlkampf als auch im Alltag vieler Menschen präsent ist.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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