Kiel

Neues Leben am Plüschowhafen: Kiel öffnet ungenutztes Uferareal für Wassersport

Der britische Kiel Yacht Club eröffnet neue Liegeplätze in der Kieler Förde, nachdem die Stadt Kiel ein zuvor militärisch genutztes Gelände erworben hat, um es perspektivisch für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen und die maritime Infrastruktur zu revitalisieren.

In der Kieler Förde wird ein langersehntes Projekt Wirklichkeit: Die Neugestaltung und Öffnung eines geschichtsträchtigen maritimen Areals am Nordufer des Plüschowhafens weckt die Hoffnung auf eine lebendigere Wassersportgemeinschaft. Nachdem das Gelände, das bislang militärisch genutzt wurde, im Jahr 2020 in den Besitz der Stadt Kiel überging, steht nun eine umfassende Umgestaltung bevor, die sowohl neue Möglichkeiten für Wassersportler als auch für die breitere Öffentlichkeit schaffen soll.

Ein Ort der Erholung und des Sports

Das rund 1,4 Hektar große Grundstück in Kiel-Pries, das bisher der Öffentlichkeit nicht zugänglich war, soll zukünftig ein Zentrum für Wassersport und Freizeitaktivitäten werden. Mit den Plänen, mehrere neue Pächter für das Gelände zu gewinnen, wird ein wichtiger Schritt in Richtung der Wiederbelebung der Kieler Marina gemacht. Die Kieler Ratsversammlung hat deutlich gemacht, dass sie die Weichen für eine nachhaltige Nutzung stellen möchte, die auch der Bevölkerung zugutekommt.

Engagement von mehreren Akteuren

Im Zuge dieser Neugestaltung haben sich drei neue Pächter gefunden, die mit ihren jeweiligen Konzepten zur Diversifizierung des Angebots beitragen möchten. Die Interessengemeinschaft Taucherpier wird das westliche Areal übernehmen und dort ein Zentrum für Sporttaucher einrichten, inklusive eines Vereinsheims. Im östlichen Bereich wird die Firma Yacht Service Kiel aktiv, während die Mitte von der Werft Rademacher Composites zusammen mit „Unterwasserkrause“ betreut wird, die sich auf die Taucherausbildung spezialisiert hat.

Planungssicherheit und erste Schritte

Obwohl die Verträge mit den neuen Betreibern noch nicht formal unterzeichnet sind, gibt es bereits Planungssicherheit, die es erlaubt, erste Bauanträge zu stellen. Um das Gelände optimal für die neuen Angebote vorzubereiten, steht eine umfassende Untergrunduntersuchung auf der Agenda. Diese Sondierung ist notwendig, um Sicherheitsrisiken zu minimieren und die Infrastruktur ordnungsgemäß zu gestalten.

Beendigung unzulässiger Nutzung

Ein weiterer positiven Aspekt dieser Entwicklung ist die geplante Beseitigung der maroden „Taucherpier“, die in der Vergangenheit von Segelschiffen ohne Genehmigung besetzt war. Die illegale Nutzung von Stromanschlüssen und die Einrichtung eines nicht autorisierten „Shuttleservices“ durch die Segler sollen bald der Vergangenheit angehören. Durch die bevorstehenden Sanierungsarbeiten wird erwartet, dass diese unzulässigen Praktiken sofort enden.

Ein Rückblick und ein Ausblick

Die Neugestaltung des Geländes am Plüschowhafen ist nicht nur eine wichtige Maßnahme zur Wiederbelebung der maritimen Kultur in Kiel, sondern auch ein Zeichen für die Zukunft der Wassersportgemeinschaft in der Region. Während die Stadt Kiel weiter an der Umsetzung dieses Projektes arbeitet, hoffen viele, dass schon bald ein attraktives und funktionales Umfeld entsteht, das den Bedürfnissen der Sportler und der Allgemeinheit gerecht wird. Die Wiederbelebung dieses einzigartigen Ortes könnte eine positive Wende für die Wassersportaktivitäten in Kiel darstellen.

Lebt in Dresden und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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