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Lübeck im Hitzetest: Letzter Platz bei Hitzeschutz-Ranking in SH

Lübeck belegt in einem Ranking der "Deutschen Umwelthilfe" zur Hitzebeständigkeit deutscher Städte den letzten Platz unter den kreisfreien Städten Schleswig-Holsteins, trotz großer Grünflächen, was auf alarmierende Flächenversiegelung hinweist und die Dringlichkeit eines besseren Hitzeschutzes unterstreicht.

Lübecks Herausforderung: Hitzeschutz und Stadtgrün im Fokus

In jüngster Zeit hat der Verein „Deutsche Umwelthilfe“ ein umfassendes Ranking veröffentlicht, das den Hitzeschutz in 190 deutschen Städten thematisiert. Überraschenderweise schnitt die Hansestadt Lübeck dabei in Bezug auf ihren Schutz vor extremen Temperaturen schlecht ab. Dieses Resultat wirft Fragen auf, insbesondere weil die Stadt über bedeutende natürliche Flächen verfügt.

Die Analyse des Rankings

Das Ranking basiert auf einer detaillierten Betrachtung der Flächenversiegelung und der Grünausstattung in Städten, durchgeführt von der Potsdamer Luftbild Umwelt Planung GmbH. Bei dieser Analyse wurde Lübeck auf den letzten Platz unter den kreisfreien Städten in Schleswig-Holstein platziert, obwohl die Stadt über einen großen Stadtwald, landwirtschaftliche Flächen und zahlreiche Parks verfügt.

Beton und Grün: Im Verhältnis zueinander

Aktuell sind in Lübeck 45,38 Prozent der Flächen versiegelt, was im Vergleich zu Kiel, wo nur 43,05 Prozent versiegelt sind, besorgniserregend ist. In weiteren kleineren Städten, wie Elmshorn und Norderstedt, ist die Flächenversiegelung sogar noch höher. Dies verdeutlicht einen alarmierenden Trend hin zu einer Urbanisierung, die Lebensräume und Erholungsorte zunehmend erdrängt.

Grünvolumen und dessen Bedeutung

Ein weiterer Aspekt des Rankings ist das „Grünvolumen“, das in Lübeck mit 3,58 Kubikmetern Grün pro Quadratmeter den besten Wert unter den Städten Schleswig-Holsteins ergibt. Im bundesweiten Vergleich bleibt Lübeck jedoch nur im mittleren Bereich zurück. Städte wie Neumünster, Flensburg und Kiel erweisen sich als besser auf heiße Sommertage vorbereitet.

Die Stimme der Experten

Barbara Metz, die Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe, warnt vor den Folgen der fortschreitenden Versiegelung: „Der anhaltende Trend zu mehr Beton und weniger Grün ist alarmierend. Statt zu lebenswerten Orten der Erholung entwickeln sich unsere Städte in Hitze-Höllen“. Diese Aussage unterstreicht die Wichtigkeit, den Hitzeschutz in urbanen Gebieten zu steigern, um zukünftigen klimatischen Herausforderungen besser begegnen zu können.

Fazit: Ein Aufruf zur Veränderung

In Anbetracht dieser Ergebnisse ist es für Lübeck von großer Bedeutung, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um sowohl die nun publizierten Versiegelungsprozentsätze zu reduzieren als auch das Grünvolumen zu erhöhen. Die Stadt hat das Potenzial, ihre Lebensqualität durch gezielte Stadtplanung und nachhaltige Entwicklungen zu verbessern. Der erste Schritt könnte darin bestehen, verstärkt in grüne Infrastruktur zu investieren und ungenutzte Flächen in Erholungsräume zu verwandeln. Nur so kann Lübeck sich gegen die Herausforderungen des Klimawandels wappnen und wohnliche Bedingungen für alle Bürger schaffen.

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