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In Kiel brodelt die Schokoladenszene! Die Konditoreien stehen vor einer dramatischen Wende, die durch die größte Kakaokrise der Geschichte ausgelöst wurde. „Die Preise explodieren“, warnt die Konditormeisterin und Schokoladensommelière Corinna Fleißer. Laut KN hat die Konditorei 2fach in Kiel ihre Preise für Pralinen um satte 30 Prozent erhöht – von 8,90 Euro auf 12,90 Euro für 100 Gramm. Fleißer erklärt, dass die aktuelle Lage für sie die schwierigste seit der Corona-Pandemie sei. Die Preise für Kakaobutter und andere essentielle Zutaten sind in die Höhe geschossen, und die Verfügbarkeit ist stark eingeschränkt.
Die Ursachen sind alarmierend: Schlechte Ernten in Westafrika und Südamerika haben die großen Schokoladenhersteller dazu gebracht, in großem Stil zu lagern, was die Preise weiter anheizt. „Die kleinen Hersteller zahlen die Zeche“, so Fleißer. Diese Situation trifft auch Lydia Rahaus, die in der Holtenauer Straße die Bio-Konditorei Schokodeern betreibt. Sie hat die Produktion ihrer beliebten Pralinen eingestellt, da sie die Preise auf 20 Euro pro 100 Gramm anheben müsste, um rentabel zu bleiben. „Aber das zahlt niemand“, klagt Rahaus.
Preiserhöhungen überall!
Die Auswirkungen der Kakaokrise sind in der ganzen Stadt zu spüren. Auch Lydia Rahaus hat ihre Preise für nicht selbst produzierte Schokoladenspezialitäten erhöht. „Es gibt wirklich eine unglaubliche Kakaoknappheit“, bestätigt Oliver Hartleib vom benachbarten Tee-Kontor. Der österreichische Schokoladenspezialist Zotter hat die Preise um 10 Prozent erhöht, während der Pralinenhersteller Wagner sogar um 20 Prozent nachgezogen hat. Die Kunden akzeptieren die Preiserhöhungen, zumindest vorerst, doch die Unsicherheit bleibt.
Die Kieler Bäckereien, wie Lyck und Restez, sind ebenfalls betroffen. Geschäftsführer Andreas Vorbeck hat die Anzahl kakaolastiger Produkte reduziert und plant, die Preise für seine Weihnachtsklassiker um bis zu 18 Prozent zu erhöhen. „Wir müssen sehen, wie die Kunden langfristig auf diese Preisexplosion reagieren“, sagt er besorgt.
Ein Blick in die Zukunft
Die Situation ist angespannt, und die Konditoren blicken mit gemischten Gefühlen in die Zukunft. Fleißer hofft, dass ihre Kunden in der Weihnachtszeit weiterhin zugreifen werden, hat jedoch Bedenken für die Monate danach. Die großen Hersteller haben sich mit Kakao eingedeckt und könnten ihre Preise vorerst stabil halten, während die kleinen Manufakturen um ihre Existenz kämpfen. „Die nächsten Monate könnten entscheidend sein“, warnt sie.
Die Kakaokrise hat die süße Welt in Kiel auf den Kopf gestellt. Die Kunden müssen sich auf höhere Preise einstellen, während die Konditoren versuchen, ihre Qualität zu halten. Der Kampf um die Schokolade hat gerade erst begonnen!