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Handelskriegsgefahr: Deutschland warnt vor Strafzöllen gegen China

Finanzminister Christian Lindner warnt eindringlich vor den negativen Auswirkungen eines Handelskonflikts mit China. Bei einem Treffen der G7-Finanzminister in Norditalien betonte Lindner, dass zwar auf Dumping und unfaire Praktiken reagiert werden müsse, dabei jedoch der freie und faire Welthandel insgesamt nicht geschwächt werden dürfe. Der Politiker der FDP warnte vor den Konsequenzen von Handelskriegen, die letztendlich nur Verlierer kennen und nicht gewonnen werden können.

Die westlichen Industriestaaten suchen gemeinsam am Lago Maggiore nach einer geeigneten Antwort auf die chinesische Industriepolitik. Die USA haben bereits Sonderzölle gegen verschiedene chinesische Importe verhängt und werfen China vor, durch massive staatliche Subventionen den Wettbewerb zu verzerren. Auch die EU untersucht derzeit, inwieweit China den Markt für Elektroautos verzerrt, ohne jedoch bisher über Strafzölle zu entscheiden.

Die Debatte gerät zunehmend international in den Fokus, wobei Deutschland nach den USA auch von Frankreich unter Druck gerät. Es wird betont, dass die G7-Staaten geschlossen handeln müssen, um ihre industriellen Interessen zu verteidigen. Dennoch muss die Vermeidung eines Handelskriegs oberste Priorität haben, da China ein wichtiger Wirtschaftspartner ist, aber auch durch Überkapazitäten Probleme verursacht.

Lindner mahnte an, dass bei Nachweisen von chinesischem Dumping angemessen reagiert werden müsse, entweder über die Welthandelsorganisation oder durch koordinierte Maßnahmen. Deutschland als Exportnation hat ein vitales Interesse an einem freien und offenen Welthandel sowie global diversifizierten Lieferketten. Eine zusätzliche Fragmentierung der Weltwirtschaft würde hingegen nur Verlierer hervorbringen, betonte der Finanzminister.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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