Kiel

Evolution trifft Anwendung: Chancen für Forschung und Wirtschaft in Kiel

Auf der Kieler Tagung zur Translationalen Evolutionsforschung wurden aktuelle Erkenntnisse aus der Evolutionsbiologie von internationalen Experten und Wissenschaftlern, darunter auch Mitglieder des GRK TransEvo und renomierte Institutionen wie das Max-Planck-Institut und GEOMAR, präsentiert, um evolutionäre Strategien zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen wie Antibiotikaresistenzen und Umweltschutz zu entwickeln, und dies fand in Kiel statt, um den Wissenstransfer in Anwendungfelder wie Medizin und Landwirtschaft zu fördern.

In der Kieler Stadt steht die Übertragung von Evolutionsbiologie in verschiedene praktische Anwendungsbereiche, wie beispielsweise in der Medizin, dem natürlichen Artenschutz und der Landwirtschaft, im Mittelpunkt einer bedeutenden Veranstaltung. Diese jährliche Tagung bietet die Bühne für internationale Expertinnen und Experten, die ihre Erkenntnisse in 15 unterschiedlichen Formaten präsentieren. Themen sind groß und vielfältig: von der evolutionären Anpassung von Schadinsekten an Pflanzenschutzmaßnahmen im Getreideanbau bis hin zur Rolle der Genomevolution bei der Entstehung von Antibiotikaresistenzen.

Das Meeting ist nicht nur ein Forum für Wissensaustausch, sondern auch eine wichtige Plattform, die die aktuellen Fortschritte des Kieler Exzellenzclusters für Evolutionsforschung (KEC) widerspiegelt. Hier haben sich Institutionen wie die Landesuniversität, das Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie in Plön und das GEOMAR zusammengetan, um einen bundesweit einzigartigen Forschungsstandort zu schaffen. Ziel ist es, die erlangten Erkenntnisse aus der Evolutionsforschung zu übersetzen und in Alltagssituationen anzuwenden.

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Forschung und Herausforderungen

Ein zentraler Aspekt des GRK TransEvo besteht darin, innovative evolutionsbiologische Strategien zu entwickeln, die helfen, die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen. Dazu zählen die drastischen Umweltveränderungen, die durch menschliche Tätigkeiten wie intensive Landwirtschaft und Industrialisierung verursacht werden. Diese Faktoren üben einen enormen Selektionsdruck auf Umwelt und Lebewesen aus, was möglicherweise zu unerwünschten Evolutionseffekten führen kann. Professorin Olivia Roth, Vizesprecherin des GRK, fasst es treffend zusammen: „Wir möchten besser verstehen, wie menschliche Einwirkungen die natürlichen Selektionsprozesse beeinflussen und welche Maßnahmen wir ergreifen können, um negative Folgen zu vermeiden.“

Die Tagung ermöglicht es den Forschenden, von den internationalen Experten aus verschiedenen Bereichen zu lernen. So präsentiert Dr. Sissel Jentoft von der Universität Oslo ihre Studien zu den genomischen Grundlagen der evolutionären Anpassungen von Meeresfischen im Kontext des Klimawandels. Auch Dr. Chadi Saad-Roy von der University of California in Berkeley wird erwartet, der sich mit der mathematischen Modellierung von Infektionskrankheiten beschäftigt. Diese interdisziplinären Ansätze fördern ein vertieftes Verständnis für Komplexität und Dynamik evolutionsbiologischer Prozesse.

Berufliche Perspektiven und Innovationsförderung

Zusätzlich zu den wissenschaftlichen Vorträgen wird die Tagung auch praktische Einblicke in berufliche Möglichkeiten jenseits der akademischen Welt bieten. Am zweiten Tag der Veranstaltung berichten Vertreterinnen von Unternehmen und Wirtschaftsförderungen über vielversprechende Karrierewege für junge Evolutionsbiologen. Dr. Anna Canning, die Gründerin von Atrium Environmental, wird ihr Unternehmen vorstellen, das sich mit nachhaltiger Fischerei beschäftigt. Weitere Beiträge von Nele Dagefoerde und anderen zeigen Wege auf, wie Forschung und Gewerbe sich gegenseitig bereichern können.

Durch diese Kombination aus wissenschaftlichem Diskurs und wirtschaftlicher Anwendungsorientierung möchte das Team um Professor Hinrich Schulenburg, Sprecher des GRK TransEvo, nicht nur den Transfer von Erkenntnissen fördern, sondern auch den wissenschaftlichen Nachwuchs ermutigen, die Relevanz ihrer Arbeit in der Praxis weiterzuverfolgen. So trägt die Tagung dazu bei, die Kluft zwischen Theorie und Praxis zu überbrücken und den Weg für die nächste Generation von Evolutionsforschern zu ebnen.

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