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Das Rennen um Militärhilfen: Europa und USA kämpfen um die Ukraine

Die Entwicklung der europäischen Militärhilfen für die Ukraine im Vergleich zu den USA: Eine Analyse der aktuellen Unterstützungstrends.

Europas Hilfen für die Ukraine zeigen nach einer jüngsten Aktualisierung wenig Dynamik im Vergleich zu den US-Hilfen. Laut Christoph Trebesch, Leiter des Ukraine Support Trackers, war Europa nicht in der Lage, die schwindende US-Hilfe zu ersetzen, insbesondere im Bereich der Munition aufgrund langsamer Produktionskapazitäten im europäischen Verteidigungssektor. Das neue US-Paket enthält rund 23 Mrd. Euro an Militärhilfe für die Ukraine, die vorübergehend Entlastung bieten soll. Sollten bis Ende 2024 oder 2025 keine weiteren US-Unterstützungspakete verabschiedet werden, könnte die Ukraine im Jahr 2025 mit ähnlichen Versorgungsengpässen konfrontiert sein wie derzeit.

Bis zum 29. Februar haben europäische Geber und die EU insgesamt 89,9 Mrd. Euro an militärischer, humanitärer und finanzieller Unterstützung für die Ukraine bereitgestellt. Im Vergleich dazu belaufen sich die US-Hilfen auf 67 Mrd. Euro. Seit Sommer 2023 übertrifft Europa kontinuierlich die USA in Bezug auf die Hilfszuweisungen, da der US-Kongress seit über einem Jahr keine neuen Hilfen für die Ukraine bewilligt hat.

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Die Dynamik der EU-Hilfen in den Monaten Januar und Februar wurde vor allem durch militärische Unterstützung geprägt. Deutschland hat mit 2,4 Mrd. Euro sein größtes militärisches Hilfspaket seit fast einem Jahr geschnürt, das Flugabwehrsysteme, 155-mm-Artillerie und Munition umfasst. Schweden hat mit 0,7 Mrd. Euro sein größtes Militärpaket überhaupt bereitgestellt, hauptsächlich bestehend aus Kampfausrüstung. Auch die Niederlande (0,5 Mrd. Euro) und Großbritannien (0,4 Mrd. Euro) haben hohe Militärhilfen zugewiesen.

Insgesamt beläuft sich die militärische Unterstützung Europas, gemessen an den Zuweisungen, auf 42 Mrd. Euro, in etwa gleichauf mit den 43,1 Mrd. Euro der USA. Zusammen machen sie 95 Prozent aller militärischen Hilfszuweisungen von insgesamt 88 Mrd. Euro an die Ukraine aus, was die Bedeutung der beiden Wirtschaftsblöcke bei der Unterstützung des Landes unterstreicht.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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