Am 3. Februar 2025 wurde ein bedeutender Vertrag zwischen dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der Lloyd Werft in Bremerhaven unterzeichnet. Ziel des Auftrags ist der Bau eines Forschungsschiffs, das sich der Erprobung klimaverträglicher Antriebskonzepte widmet. Die Kosten für dieses Basisschiff belaufen sich auf rund 36 Millionen Euro. Die offizielle Bekanntgabe des Vertrags erfolgte am 5. Februar 2025, was das Interesse an diesem einzigartigen Projekt weckte.
Das neue Forschungsschiff wird eine Länge von 48 Metern, eine Breite von 11 Metern sowie einen Tiefgang von 3,2 Metern haben. Geplant ist, das Schiff zu einem schwimmenden Labor auszubauen, in dem Technologien auf Basis von Wasserstoff und Batterien getestet werden können. Ein eigens konzipierter Versuchsmaschinenraum wird es ermöglichen, nicht zertifizierte Komponenten unter realen Bedingungen zu erproben, was für die Forschung von großem Wert ist. Des Weiteren wird das Schiff mit einem digitalen Zwilling ausgestattet sein, der umfassende Computersimulationen ermöglicht.
Fokus auf umweltfreundliche Technologien
Die Lloyd Werft hat eine lange Tradition im Schiffbau und ist bekannt für den Bau von Passagierschiffen, Prototypen und Mega-Yachten. Das neue Forschungsschiff wird jedoch eine besondere Rolle einnehmen, da es der maritimen Industrie helfen soll, klimafreundliche Antriebskonzepte zu erforschen. Eine Zusammenarbeit mit Wirtschaftsunternehmen aus dem Bereich Schifffahrt ist angedacht, um innovative Lösungen zu entwickeln, die der Branche helfen könnten, die Marktziele zu erreichen.
Laut einer aktuellen Studie stehen die Schifffahrt und die Branche insgesamt unter Druck, da weltweit jährlich etwa 270 Millionen Tonnen Diesel und Schweröl in Schiffsmotoren verbrannt werden. Dies verursacht rund 3 % der globalen Treibhausgasemissionen. Die International Maritime Organization (IMO) hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2030 mindestens 5 % der in der Schifffahrt verwendeten Kraftstoffe klimaneutral sein müssen. Die Forschung auf diesem Gebiet ist daher von entscheidender Bedeutung.
Fertigung und Einsatz des Schiffes
Die geplante Fertigstellung des Schiffes ist für den Sommer 2027 angesetzt. Der Heimathafen wird Kiel sein. An Bord können maximal 20 Personen für ein- bis mehrtägige Versuchsfahrten auf der Nord- und Ostsee mitreisen. Das DLR-Institut für Maritime Energiesysteme in Geesthacht und Kiel sowie das Hamburger Ingenieurbüro SDC Ship Design & Consult entwickelten den Gesamtentwurf des Schiffes. Neben der Forschung zu Antriebstechnologien wird das Schiff auch für Projekte zur zivilen Sicherheits- und Verteidigungsforschung genutzt werden.
Während die Schifffahrt zunehmend auf alternative Kraftstoffe setzt, bleibt abzuwarten, wie schnell die nötigen Investitionen in Produktionsanlagen und die Entwicklung einer entsprechenden Infrastruktur erfolgen werden. Nach Schätzungen müssten jährlich bis zu 90 Milliarden Dollar in diese Bereiche fließen, um die Herausforderungen zu bewältigen. Experten sind skeptisch, ob diese bis 2050 angestrebten Klimaziele erreicht werden können, gerade angesichts der Tatsache, dass aktuell nur etwa 5,5 % der weltweiten Flotte alternative Antriebssysteme nutzen.
Die Initiative von DLR und Lloyd Werft könnte jedoch ein entscheidender Schritt in Richtung einer klimaneutralen Schifffahrt sein. Die Entwicklung innovativer Antriebssysteme ist nicht nur eine technische Herausforderung, sondern auch eine Notwendigkeit, um die globalen Klimaziele zu erreichen.
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