Vorfall | Mord/Totschlag |
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Ort | Kiel |
Ursache | Beziehungstat, Suizid |
Der neueste „Tatort“ aus Kiel, mit dem Titel „Borowski und das ewige Meer“, bringt uns in die düstere Welt der Klimaaktivisten und deren tragischen Schicksale. Als die Kieler Polizei die Leiche der 19-jährigen Clara am Strand entdeckt, wird schnell von einer Beziehungstat ausgegangen. Ihr eifersüchtiger Freund, der im Verhör mit Kommissar Borowski (Axel Milberg) und seiner Kollegin Sahin (Almila Bagriacik) zunächst streitet, bringt schließlich eine schockierende Wendung ins Spiel: Clara war fasziniert von einer Influencerin. Doch das ist nur der Anfang, denn als zwei weitere Tote am Strand auftauchen, wird klar, dass hier eine Mordserie am Werk sein könnte. Alle Opfer waren Klimaaktivisten und in einem speziellen sozialen Netzwerk aktiv, was die Ermittlungen zusätzlich verkompliziert, wie stern.de berichtete.
Die Handlung entfaltet sich vor einer malerischen Kulisse der Kieler Bucht, die mit beeindruckenden Naturaufnahmen untermalt wird. Der „Tatort“ beginnt poetisch mit dem Gedicht „Der Tod des Meeres“ von Gabriela Mistral und versucht, tiefere philosophische Fragen rund um den freien Willen und die Klimakatastrophe zu behandeln. Doch trotz dieser Ansätze bleibt die Glaubwürdigkeit auf der Strecke. Die Charaktere wirken oft unglaubwürdig, wie die spontane Freundschaft zwischen Borowski und einer jungen Aktivistin, die einfach nicht nachvollziehbar ist.
Ein Krimi mit Schwächen
Die Schwächen des Films sind nicht zu übersehen. Der vermeintliche Clou bleibt bis zur Hälfte unausgesprochen, was die Spannung mindert. Zudem wird nicht schlüssig erklärt, warum die intelligenten Klimaaktivisten der Influencerin verfallen sind. Die emotionale Tiefe, die man sich von einem solchen Thema erhofft, bleibt aus. Stattdessen wird das wichtige Thema Klimapolitik mit einem erhobenen Zeigefinger behandelt, was dem Ganzen die Wucht nimmt, wie auch stern.de anmerkte.
Die Kommissare im Fokus
Kommissar Borowski zeigt sich als einfühlsamer Ermittler, der versucht, die Verzweiflung der jungen Generation zu verstehen. Er mischt sich unter die Jugendlichen, die am Strand Müll aufsammeln, und gewinnt so ihr Vertrauen. Sahin hingegen bleibt eher im Hintergrund und arbeitet mit der IT-Spezialistin Paula von der Polizeidienststelle zusammen. Diese moderne Polizeiarbeit, bei der Borowski im Aufzug keinen echten Knopf drücken muss, zeigt den technologischen Fortschritt, der jedoch nicht immer mit der emotionalen Tiefe der Handlung übereinstimmt.
Insgesamt bleibt der „Tatort“ ein visuelles Erlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Die Bilder sind atemberaubend, auch wenn die Handlung nicht immer überzeugt. Nach diesem Krimi wird es nur noch zwei weitere Folgen mit Kommissar Borowski geben, bevor er 2025 in den Ruhestand geht. Ein Abschied von einer Legende, der mit gemischten Gefühlen verbunden ist.