Die Vendée Globe 2024 hat begonnen und die Spannung ist greifbar! Boris Herrmann, der Hamburger Segelstar, ist mit seiner Yacht Malizia – Seaexplorer erneut auf Weltumseglungskurs. Nach seinem beeindruckenden fünften Platz bei der letzten Ausgabe vor vier Jahren zählt er diesmal zu den Favoriten. Doch die ersten Stunden auf See waren alles andere als einfach. Laut NDR kämpfte Herrmann mit Kopfschmerzen und Schlafproblemen, nachdem er gleich zu Beginn technische Schwierigkeiten mit der Bootssteuerung hatte. Trotz dieser Herausforderungen bleibt er optimistisch und arbeitet sich im Ranking nach vorn.
Die erste große Herausforderung steht den Seglern bevor: Am Kap Finisterre werden Windstärken von bis zu 40 Knoten erwartet. Malizia-Co-Skipper Will Harris warnt, dass hier viel auf dem Spiel steht. „Die Boote, die da reinfahren und es schaffen, werden sicher zwischen 30 und 40 Seemeilen gewinnen“, erklärt er. Doch ein Fehler könnte fatale Folgen haben und die Vendée kosten. Die Skipper müssen sich auch auf Sperrzonen einstellen, die durch GPS-Punkte in ihrer Routing-Software angezeigt werden. Diese Zonen sind entscheidend, um Kollisionen mit anderen Schiffen zu vermeiden und die Sicherheit der Teilnehmer zu gewährleisten.
Technische Probleme und ein blinder Passagier
Die ersten Stunden waren für Herrmann und sein Team geprägt von technischen Herausforderungen. Nach einem Austausch eines Steuerungsteils und mehreren Telefonaten mit der Technik-Crew an Land, meldete er: „Jetzt ist es wieder gut.“ Doch nicht nur technische Probleme beschäftigten den Skipper. Auf seiner Reise hat Herrmann auch einen unerwarteten blinden Passagier entdeckt – eine Spinne, die ihm nun Gesellschaft leistet. „Allein um die Welt? Von wegen!“ scherzt er über seine neue Begleiterin.
Die Vendée Globe ist nicht nur ein Wettkampf, sondern auch eine Reise voller Emotionen. Die Atmosphäre beim Start in Les Sables d’Olonne war überwältigend. Über 350.000 Zuschauer jubelten den Seglern zu, während sie sich auf den Weg in die unendlichen Weiten des Ozeans machten. Herrmann, der die Unterstützung der Fans sichtlich genoss, sagte: „Es ist toll, dass man die Stimmung und die Vibes des Supports aufnehmen kann.“ Dies ist ein großer Unterschied zu seiner ersten Teilnahme, als aufgrund der Corona-Pandemie kaum Zuschauer anwesend waren.
Die Route und die Herausforderungen
Die Vendée Globe führt über 45.000 Kilometer rund um den Globus, vorbei an den gefährlichen Gewässern des Kap Hoorn und der Antarktis. Die Route ist nicht nur eine physische Herausforderung, sondern auch eine mentale. Herrmann hat sich intensiv auf diese Strapaze vorbereitet, indem er mit seiner neuen Yacht über 60.000 Seemeilen gesegelt ist. „Wir zählen zu den Favoriten“, sagt er selbstbewusst. Die Malizia – Seaexplorer ist besonders bei starkem Wind im Vorteil, was auf der anspruchsvollen Strecke rund um den Südpol entscheidend sein könnte.
Die ersten Tage der Vendée Globe sind entscheidend, und die Konkurrenz schläft nicht. Charlie Dalin, der französische Weltranglistenerste, gilt als einer der Top-Favoriten. Herrmann selbst schätzt, dass Dalin im Atlantik vorneweg segeln wird, aber er ist bereit, alles zu geben, um ihn herauszufordern. „Es ist immer noch eine Reise ins Ungewisse“, sagt Herrmann, der sich auf die kommenden Wochen vorbereitet, in denen er sich nicht nur den Elementen, sondern auch der Einsamkeit stellen muss.
Die Vendée Globe ist mehr als nur ein Rennen; es ist ein Abenteuer, das die Teilnehmer an ihre Grenzen bringt. Herrmann ist bereit, sich dieser Herausforderung zu stellen und hofft, dass seine Vorbereitung und Erfahrung ihm helfen werden, die Ziellinie erfolgreich zu überqueren. „Es ist ein großer Moment für uns“, betont er und blickt optimistisch in die Zukunft.