Ein wahrhaftiges Fußballfest fand am Pfingstmontag im Norden Deutschlands statt, als Zehntausende Fans ihre Aufstiegshelden in St. Pauli und Kiel feierten. Auf dem Kiez in St. Pauli hielt Jackson Irvine, Kapitän des FC St. Pauli, um 17:54 Uhr stolz die Meisterschale der 2. Liga in die Luft. Währenddessen machten sich die Spieler von Holstein Kiel, dem Bundesliga-Neuling, in einem Buskonvoi auf den Weg zum Rathausplatz, der aufgrund der Masse an Menschen bereits geschlossen war.
Der Spielbudenplatz in St. Pauli war ebenfalls ein Magnet für feiernde Fans. Vor der Übergabe der Meisterschale führte der Verein eine Demo für Demokratie und Clubkultur durch, bei der sich Tausende dem Aufruf anschlossen. Präsident Oke Göttlich rief dazu auf, sich gegen Faschismus zu engagieren und nutzte den sportlichen Erfolg als Plattform für demokratische Werte. Die Mannschaft trug sich im Rathaus in das Goldene Buch der Stadt ein, während Präsident Peter Tschentscher anwesend war.
Die Freude und Einigkeit unter den Fans war auf dem Kiez überwältigend. Johannes Eggestein äußerte seine Begeisterung über die Massen und betonte die Bedeutung der Einheit. Die Party mit den Anhängern beschrieb er als sensationell und einen wunderschönen Tag. St. Pauli hatte bereits am vorletzten Spieltag die Rückkehr in die Bundesliga gesichert und am Sonntag mit einem Sieg in Wiesbaden den Meistertitel errungen. Kiel belegte den zweiten Platz, was die Feierlichkeiten in der Landeshaupstadt Schleswig-Holsteins jedoch nicht schmälerte.
Selbst Landesvater Daniel Günther ließ es sich nicht nehmen, sich unter die Feiernden auf dem Rathausplatz zu mischen. Der Ministerpräsident CDU Schleswig-Holsteins lobte die Errungenschaften von Holstein Kiel und betonte die Bedeutung des Aufstiegs für das Bundesland. Kiel ist somit der erste Verein aus Schleswig-Holstein, der in der höchsten deutschen Spielklasse vertreten ist. Die Sensation des Erfolgs dürfte noch lange in den Köpfen der Fußballfans und Einwohner des Bundeslandes bleiben.