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Kiel s Neuer Klima-Kurs: Fridays for Future passt Strategie an

Vom Schülerstreik zur politischen Bewegung: Wie sich Fridays for Future in Schleswig-Holstein weiterentwickelt hat.

Seit über fünf Jahren engagiert sich Fridays for Future auch in Schleswig-Holstein für den Klimaschutz. In dieser Zeit hat sich die Bewegung weiterentwickelt und ihren politischen Fokus ausgeweitet. Die Ortsgruppe Kiel hat ihre Strategie angepasst, um weiterhin viele Mitstreiter für ihre Anliegen zu mobilisieren.

Der erste Streik von Fridays for Future in Deutschland fand am 7. Dezember 2018 in Bad Segeberg statt. Innerhalb weniger Tage breitete sich die Bewegung auch nach Kiel aus. In weniger als einem Jahr demonstrierten freitags bis zu 15.000 junge Menschen allein in Kiel für verstärkten Klimaschutz und die Einhaltung der Klimaziele. Der politische Fokus der Bewegung hat sich im Laufe der Zeit erweitert und ist facettenreicher geworden. Fridays for Future schließt sich nun auch anderen Protesten an, die sich mit verschiedenen aktuellen Themen befassen.

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Die Demonstrationen von Fridays for Future sind inzwischen nicht mehr nur von jungen Menschen besucht. Menschen jeden Alters und aus verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen schließen sich den Protesten an. Die Aktivisten sind vermehrt in den Medien präsent und kommentieren politische Entscheidungen. Die Bewegung hat es geschafft, das Thema Klimaschutz stärker in die Mitte der Gesellschaft zu bringen.

Trotz der Entwicklung und Erweiterung des politischen Fokus wird es ruhiger um die Klimabewegung. Die Freitagsdemonstrationen verzeichnen weniger Teilnehmer, und die Demos zu anderen Themen finden seltener statt. Die Organisatoren sprechen von einer „Demomüdigkeit“ und haben beschlossen, bewusst weniger Demonstrationen zu organisieren. Anstelle der wöchentlichen Freitagsstreiks gibt es nun nur noch zwei globale Klimastreiks pro Jahr. Neue Themen wie beispielsweise Demonstrationen gegen Rechtsextremismus rücken dabei stärker in den Fokus.

Trotz der geringeren Teilnehmerzahlen geben Sprecher der Ortsgruppe Kiel nicht auf und betonen, dass es immer noch Menschen gibt, die sich engagieren wollen. Die Bewegung bleibt entschlossen, weiterhin für ihre Ziele einzutreten und ihre Stimme für den Klimaschutz zu erheben.

Lebt in Kiel und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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