Vorfall | Insolvenz |
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Uhrzeit | 13:35 |
Ort | Geesthacht, Mölln, Schwarzenbek, Lauenburg |
Im Johanniter Krankenhaus in Geesthacht, Schleswig-Holstein, steht das Überleben der Frauen- und Geburtsklinik auf der Kippe. Ende September hatte die Klinik ein Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung beantragt, was Besorgnis unter den etwa 7.900 Unterstützern einer Petition auslöste, die sich für den Erhalt der Einrichtung starkmachen. Diese Petition wurde jetzt im Petitionsausschuss des Landtags präsentiert, wobei die Initiatoren das Land aufforderten, sich aktiv für die Klinik und insbesondere für die geburtshilfliche Versorgung einzusetzen. Jennifer Fröhlich, eine angehende Hebamme, bezeichnete die Klinik als „Juwel“ der Region, die nicht verloren gehen darf, da viele werdende Eltern von längeren Anfahrtswegen betroffen wären, sollte die Klinik schließen, wie [Tagesschau] berichtete.
Aktuell bietet das Geesthachter Krankenhaus jährlich rund 700 Geburten an, obwohl zur wirtschaftlichen Rentabilität etwa 1.200 Geburten erforderlich wären. Die Klinik ist als „babyfreundliche Geburtsklinik“ zertifiziert und bekannt für ihre individuellen, interventionsarmen Angebote. Der Hebammenverband sieht zudem die Notwendigkeit, im ländlichen Raum kleinere Hebammenzentren einzurichten, um werdende Mütter zu unterstützen. In Vorbereitung auf eine mögliche Schließung fordern die Verantwortlichen des Krankenhauses, dass bis Weihnachten ein Investor gefunden werden kann, um die finanziellen Schwierigkeiten zu überwinden. Gespräche mit mehreren Interessenten laufen bereits, wobei finanzielle Defizite und mangelnde Patientenzahlen die größten Hindernisse darstellen, wie [Johanniter] erläuterte.
Die Bedeutung der Frauen- und Geburtsklinik
Die vergiftete Situation in der Geburtsversorgung Schleswig-Holsteins ist ein zentrales Thema, denn immer mehr Kreißsäle mussten in den letzten Jahren schließen. Werdende Eltern in der Region müssten bereits jetzt weite Wege auf sich nehmen – die nächste Klinik liegt etwa 18 km entfernt. Besonders in Notfällen könnte dies gefährlich werden. Insgesamt gibt es im Land nur noch 15 klinische Einrichtungen, die an der geburtshilflichen Versorgung teilnehmen, was die Lage in Geesthacht noch dringlicher macht. Die regionale Gesundheitsversorgung steht auf dem Spiel und eine Schließung könnte eine gravierende Lücke in der medizinischen Basisversorgung schaffen.
Ort des Geschehens
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