Eine kleine Anfrage der FDP-Fraktion an die Landesregierung in Schleswig-Holstein hat erschreckende Zahlen ans Licht gebracht: Die Fälle von illegalem Glücksspiel haben sich im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr verzehnfacht. Dieser drastische Anstieg von 15 auf 153 Fälle zeigt, dass das Ausmaß des Problems deutlich zugenommen hat. Oliver Kumbartzky, parlamentarischer Geschäftsführer der FDP, lobt die Maßnahmen der Landesregierung im Kampf gegen organisierte Kriminalität und illegales Glücksspiel.
Die Intensivierung der Ermittlungsarbeit durch die Einrichtung einer neuen Koordinierungs- und Ermittlungseinheit zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität (KE OK) durch die Generalstaatsanwaltschaft hat zu diesem Anstieg der Fallzahlen beigetragen. Großrazzien, wie die in Kiel im Dezember 2023, bei der 170 Beamte 25 Objekte durchsuchten und 58 mutmaßlich illegale Glücksspielautomaten sicherstellten, haben die Effektivität dieser Maßnahmen verdeutlicht.
Die Entwicklung beunruhigt auch den Automatenverband Schleswig-Holstein, der die Bedrohung für legale Anbieter durch illegales Glücksspiel hervorhebt. Vorsitzender Wolfgang Voß unterstreicht, dass illegales Glücksspiel nicht nur in Großstädten, sondern im gesamten Bundesland präsent ist. Er fordert nicht nur eine konsequente Bekämpfung illegaler Aktivitäten, sondern auch eine Stärkung legaler Glücksspielangebote, um den illegalen Markt einzudämmen.
Neben Schleswig-Holstein verzeichnet auch Bayern ein Rekordhoch an illegalen Glücksspielfällen, wie ein Bericht von games & business zeigt. Die steigenden Zahlen in beiden Bundesländern verdeutlichen den Handlungsbedarf der Strafverfolgungsbehörden. Die schleswig-holsteinische Landesregierung plant daher, den Kampf gegen illegales Glücksspiel fortzusetzen, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.