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IT-Ausfall am UKSH: Betrieb wiederhergestellt, Schadensersatz geplant

Die IT-Störung am Freitag führte am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) in Kiel und Lübeck zu umfangreichen Ausfällen, bei denen 137 Operationen abgesagt werden mussten, und das UKSH plant nun, Schadensersatz vom US-Unternehmen Crowdstrike zu fordern, da die genaue Höhe des finanziellen Schadens noch unklar ist.

Stand: 22.07.2024 15:23 Uhr

Die jüngste IT-Störung am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) hat weitreichende Auswirkungen auf die Patientenversorgung und die Abläufe im Krankenhaus gezeigt. Die Geschäftsführung plant nun, Schadensersatz von dem US-amerikanischen Cybersicherheitsunternehmen Crowdstrike zu verlangen, dessen Software in Verbindung mit dem Ausfall steht.

Umfangreiche Auswirkungen der Störung

Am Freitagmorgen fielen am UKSH in Kiel und Lübeck rund 9.000 Computer aus. Der IT-Ausfall hatte sofort spürbare Konsequenzen: Alle elektronischen Wegweiser und Informationstafeln waren für mehrere Stunden nicht funktionsfähig, was zu einer erheblichen Behinderung bei der Patientenaufnahme führte. Die Chaos-Situation führte zur Absage von 137 Operationen, darunter 70 in Kiel und 67 in Lübeck. Jens Scholz, der Vorstandsvorsitzende des UKSH, äußerte sich besorgt: „Wir haben mehr Operationen absagen müssen, als wir befürchtet haben.“ Patienten werden aktuell individuelle neue Termine angeboten.

Technische Hintergründe der Störung

Die Unannehmlichkeiten wurden durch ein „Qualitätsproblem in einem Software-Update“ hervorgerufen, so Scholz. Trotz der Schwierigkeiten beabsichtigt das UKSH, an der Crowdstrike-Software festzuhalten, die als Schutz gegen Cyberangriffe eingesetzt wird. Laut BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) wird diese Software ausdrücklich empfohlen. Die genaue Höhe des entstandenen Schadens wird momentan noch geprüft und soll in naher Zukunft bekannt gegeben werden.

Wiederherstellung des Normalbetriebs

Die IT-Teams des UKSH reagierten zügig: Sie deinstallierten den Crowdstrike-Client und bereinigten die defekten Systemdaten, wodurch die Computer zeitnah wieder betriebsbereit gemacht werden konnten. Bereits am Freitagmittag waren die meisten Systeme wieder hochgefahren. Ab Montag läuft der Normalbetrieb wieder, was eine Erleichterung für die Patienten und das medizinische Personal darstellt. In der Zwischenzeit wurden Notfallpatienten von umliegenden Kliniken betreut, um die Versorgung auch während der Störung sicherzustellen.

Bedeutung der Vorfälle für die Gesundheitsversorgung

Die IT-Störung am UKSH ist nicht nur ein technisches Problem, sondern wirft auch wichtige Fragen zur Abhängigkeit von digitalen Systemen in der Gesundheitsversorgung auf. Die Situation verdeutlicht, wie schutzbedürftig kritische Infrastrukturen sind und wie wichtig zuverlässige Technologien für die Gesundheitsversorgung sind. Mit der zunehmenden Digitalisierung in Krankenhäusern wird das Thema Cybersicherheit immer relevanter, um die Patientenversorgung nicht zu gefährden.

Eine Rückkehr zum Normalbetrieb stellt sicher, dass das UKSH weiterhin eine sichere Anlaufstelle für Patienten bleibt, auch wenn die Herausforderungen weiterhin bestehen. Die Öffentlichkeit wird mit Spannung die Entwicklungen rund um den Schadensersatz beobachten, während das Krankenhaus gleichzeitig seine Maßnahmen zur IT-Sicherheit verstärkt.

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