Herzogtum LauenburgKultur

Pegasus Festival in Schwarzenbek: Ein Zeichen gegen rechte Gewalt

Am kommenden Wochenende findet in Schwarzenbek das Pegasus Festival statt, bei dem Newcomer-Bands live auftreten und ein Zeichen gegen rechte Gewalt gesetzt wird, um den Veranstaltungsort als Symbol für Toleranz und gelebte Demokratie zurückzuerobern.

Schwarzenbek. Am kommenden Wochenende wird in Schwarzenbek das Pegasus Festival veranstaltet, ein Event, das nicht nur musikalisch, sondern auch politisch von Bedeutung ist. Die Organisatoren haben sich zum Ziel gesetzt, ein Zeichen gegen rechte Gewalt zu setzen und gleichzeitig Newcomer-Bands eine Plattform zu bieten.

Das Festival, das unter der Brücke im Stadtpark stattfinden wird, bietet ein spannendes Line-up mit Auftritten von Bands wie „Drei Meter Feldweg“, „Blaufuchs“ und „Fuckin Fiona“. Die Veranstalter haben bewusst darauf geachtet, weniger bekannte Künstler zu unterstützen. „Wir wollen jungen Bands die Möglichkeit bieten, Bühnenerfahrung zu sammeln“, erklärt Max Lachetta vom neu gegründeten Verein Pegasus Waterkant. Die Idee hinter dem Festival ist es, Toleranz und gelebte Demokratie zu fördern, besonders in einem Gebiet, das von rechtsextremer Gewalt betroffen ist.

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Ein Festival mit überzeugenden Zielen

Der Standort des Festivals ist nicht zufällig gewählt. „Der Bereich unter der Brücke in der Compestraße war häufig Schauplatz rechtsextremer Angriffe auf Jugendliche“, so Joost Hagen, der Sprecher des Festivals. In Anlehnung an ein jüngstes, mutmaßlich rassisch motiviertes Angriff auf eine junge Mutter, hebt Hagen die Notwendigkeit hervor, diesen Ort in ein Symbol für Toleranz und antifaschistische Haltung zu transformieren. „Mit dem Festival setzen wir ein Zeichen gegen diese Gewalt“, sagt er entschlossen.

Zusätzlich zur musikalischen Unterhaltung werden auch Infostände von lokalen Initiativen wie „Omas gegen rechts“ und dem Kinderschutzbund vertreten sein. Es wird Redebeiträge während der Umbauphasen auf der Bühne geben, um die Botschaft des Festivals weiter zu verbreiten. „Es war uns wichtig, lokalen Initiativen Raum zu geben und die Community einzubeziehen“, fügt Hagen hinzu.

Kostenloses Vergnügen und Unterstützung durch die Regierung

Eine weitere erfreuliche Nachricht für die Besucher ist, dass der Eintritt zum Festival kostenlos sein wird. Die Förderung des Festivals erfolgt durch die „Initiative Musik“ der Bundesregierung sowie das Bundesprogramm „Demokratie Leben“. Dies ermöglicht den Veranstaltern, ein umfangreiches und abwechslungsreiches Programm auf die Beine zu stellen, das nicht nur Musikliebhaber, sondern auch sozial engagierte Bürger ansprechen soll.

Die Initiative, ein eigenes Festival zu gründen, kommt von ehemaligen Mitgliedern des Jugendbeirats der Stiftung Herzogtum Lauenburg. „Wir wollten unabhängig werden und neue Ideen verwirklichen“, erklärt Lachetta. Diese Entwicklung zeigt, wie wichtig es ist, dass die Organisatoren die Identität und die Botschaft des Festivals weiterentwickeln möchten.

Das Pegasus Festival, das am kommenden Wochenende stattfindet, wird von 13 bis 23 Uhr umfassende Live-Musik bieten und auch eine Vielzahl von veganen und vegetarischen Speisen anbieten. Die Veranstalter hoffen, dass es ein Fest der Vielfalt wird, das auf musikalischer Ebene Brücken schlägt und gleichzeitig gegen Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz einsteht.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Was: Pegasus Festival in Schwarzenbek
  • Wann: Am kommenden Wochenende, 13 bis 23 Uhr
  • Wo: Unter der Brücke im Stadtpark, Schwarzenbek
  • Wer spielt: „Drei Meter Feldweg”, „Blaufuchs”, „Fuckin Fiona”, mehr
  • Besonderheiten: Infostände, Redebeiträge, vegane und vegetarische Speisen
  • Eintritt: Kostenlos

Das Pegasus Festival hat eine klare Botschaft: Musik kann verbinden und gleichzeitig eine starke Haltung gegen Gewalt und Intoleranz einnehmen. In einer Zeit, in der solche Werte wichtiger denn je sind, ist es ermutigend zu sehen, dass die Community sich aktiv gegen diese Herausforderungen stellt und innovative Wege findet, um zu reagieren.

Hintergrundinformationen zur rechtsextremen Gewalt in Deutschland

In den letzten Jahren ist ein besorgniserregender Anstieg von rechtsextremer Gewalt in Deutschland zu verzeichnen. Laut dem Verfassungsschutzbericht 2022 wurden insgesamt 12.000 rechtsextreme Straftaten registriert, was einen Anstieg um über 10% im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Besonders betroffen sind kleinere Städte und ländliche Regionen, wo sich oftmals rechtsextreme Gruppierungen etablieren. Dies hat zu einem Gefühl der Unsicherheit unter Bürgerinnen und Bürgern geführt, besonders in Gemeinschaften, die für ihre Toleranz und Vielfalt bekannt sind.

Die Vorfälle, die sich in der Nähe von Schwarzenbek ereigneten, sind Teil eines größeren Problems. Die Angriffe auf Jugendliche und diverse Gruppen sind Ausdruck eines gesellschaftlichen Klimas, das durch Polarisierung geprägt ist. Initiativen wie „Omas gegen rechts“ und andere lokale Bündnisse versuchen, diesem Trend entgegenzuwirken und die Werte von Toleranz und Demokratie aktiv zu fördern.

Das Pegasus Festival als Zeichen der Zivilgesellschaft

Das Pegasus Festival in Schwarzenbek steht nicht nur für ein musikalisches Highlight, sondern auch für ein starkes Zeichen der Zivilgesellschaft. Die Entscheidung, lokale Initiativen und Organisationen wie den Kinderschutzbund, Resqsuip und das Bündnis „Das Herzogtum bleibt nazifrei“ zu integrieren, zeigt das Engagement für eine aktive Bürgergesellschaft. Es bietet Raum für Dialog und sensibilisiert für Themen, die in der heutigen Gesellschaft von hoher Relevanz sind.

Neben der Musik lädt das Festival auch zu informativen Redebeiträgen und Diskussionsrunden ein. Solche Veranstaltungen fördern den Austausch und stärken das Gemeinschaftsgefühl, was besonders wichtig ist, um rechtsextremen Ideologien entgegenzuwirken und ein solidarisches Miteinander zu fördern.

Relevante Statistiken zur Unterstützung von Freizeitveranstaltungen

Um die Relevanz von Festivals wie dem Pegasus Festival zu unterstreichen, zeigen einige Statistiken, dass Musik- und Kulturveranstaltungen maßgeblich zur lokalen Wirtschaft beitragen können. Laut einer Studie der „Gesellschaft für Musikforschung“ tragen kulturelle Veranstaltungen in Deutschland jährlich mehrere Milliarden Euro zur Wirtschaft bei. Diese Festivals bringen nicht nur Touristen in die Region, sondern schaffen auch Arbeitsplätze und fördern lokale Gewerbe.

Zusätzlich haben Umfragen gezeigt, dass etwa 70% der Deutschen glauben, dass kulturelle Veranstaltungen zur Förderung von Toleranz und Verständnis zwischen verschiedenen sozialen Gruppen beitragen. Die Unterstützung solcher Initiativen ist somit nicht nur eine Frage der Unterhaltung, sondern auch eine Investition in eine diverse und friedliche Gesellschaft.

Durch die Fokussierung auf lokale Talente und Initiativen hat das Pegasus Festival das Potenzial, als Modell für weitere Veranstaltungen in anderen Städten zu dienen, die ähnliche Ziele verfolgen. Die Kombination aus Musik, Information und Gemeinschaft bietet eine kraftvolle Plattform, um ein Zeichen gegen Diskriminierung und für Vielfalt zu setzen.

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