In Schleswig-Holstein sind Hitzewellen zwar nicht so häufig wie in anderen Teilen Deutschlands, dennoch fühlen sich viele Menschen im Norden von langanhaltender Hitze belastet. Laut einer Umfrage, die von der Krankenkasse AOK in Auftrag gegeben wurde, gaben 44 Prozent der Befragten an, dass sie schlecht oder eher schlecht mit Hitze zurechtkommen. Dieser Wert ist der höchste in allen Bundesländern. Auf Platz zwei und drei folgen Berlin, Hamburg und Nordrhein-Westfalen mit jeweils 42 Prozent. Im Saarland und in Sachsen-Anhalt hingegen gaben nur 33 Prozent der Befragten an, sich von Hitze negativ beeinträchtigt zu fühlen.
Darüber hinaus zeigte die Umfrage, dass 42 Prozent der Schleswig-Holsteiner gut mit längeren Hitzeperioden umgehen können. Jedoch bereiten fast die Hälfte der Befragten (47 Prozent) die langanhaltende Hitze sowie deren Zunahme Probleme und Sorgen. Viele wünschen sich daher mehr Informationen über die gesundheitlichen Auswirkungen. Insbesondere Erschöpfung, Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit wurden als häufigste gesundheitliche Beschwerden durch Hitze genannt. Um mit Hitze umzugehen, greifen 76 Prozent der Befragten zu einer größeren Trinkmenge, verdunkeln 52 Prozent ihre Wohnräume, essen 42 Prozent leichte Mahlzeiten und gönnen sich 38 Prozent längere Ruhepausen im Alltag.
Eine Auswertung des IBE-Lehrstuhls für Epidemiologie am Helmholtz Zentrum München ergab, dass im Sommer 2022 in Deutschland insgesamt 9100 Sterbefälle im Zusammenhang mit Hitze zu verzeichnen waren, davon allein 220 in Schleswig-Holstein. Aufgrund dieser Ergebnisse betonte der Vorstandsvorsitzende der AOK, Tom Ackermann, die Bedeutung einer verbesserten Aufklärung über die gesundheitlichen Risiken des Klimawandels und deren Auswirkungen auf die Bevölkerung. In den kommenden Jahren wird erwartet, dass das Gesundheitsrisiko durch Hitze weiter zunehmen wird.