Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat inmitten der aktuellen Tarifrunde erneut die Beschäftigten im Einzel-, Groß- und Außenhandel in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein zum Streik aufgerufen. Ziel ist es, den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen und diese zurück an den Verhandlungstisch zu bringen. Nach einer rund halbjährigen Pause sollen die Tarifverhandlungen endlich fortgesetzt werden.
Die Streiks haben bereits in einigen Betrieben am 25. April begonnen. Am Freitag, dem 26. April, findet in Lübeck eine zentrale Streikkundgebung für die norddeutsche Region statt. Ein Demonstrationszug, der um 10 Uhr am Gewerkschaftshaus (Holstentorplatz 1-5) startet und durch die Innenstadt führt, ist geplant. Gegen 11 Uhr wird die zentrale Kundgebung wieder am Gewerkschaftshaus stattfinden. Es wird erwartet, dass etwa 250 Teilnehmer aus Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein daran teilnehmen.
Die Forderungen von ver.di Nord umfassen unter anderem eine Erhöhung der Löhne und Gehälter für die Beschäftigten im Einzelhandel um 2,50 Euro pro Stunde. Zudem wird eine Anhebung des Stundenlohns auf 13,50 Euro für untere Beschäftigtengruppen gefordert, sowie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 250 Euro für Auszubildende. Im Großhandel wird eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 13 Prozent gefordert, wobei alle Beschäftigten mindestens 400 Euro mehr erhalten sollen. Auch hier wird eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 250 Euro gefordert.
Die Tarifrunden im Handel dauern bereits ein Jahr an, und trotz deutlicher Signale der Verhandlungsbereitschaft seitens ver.di konnte bisher keine Einigung mit den Arbeitgeberverbänden erzielt werden. Die vorliegenden Angebote wurden als inakzeptabel für die Beschäftigten eingestuft. Ver.di erwartet daher, dass Bewegung vonseiten der Arbeitgeber erfolgt. Die Gewerkschaft fordert zudem die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge.