Die Migrationspolitik von Donald Trump ist erneut in den Fokus gerückt. Am 22. Januar 2025 hat Trump einen neuen Plan namens „Operation Safeguard“ vorgestellt, der darauf ausgerichtet ist, Migranten ohne Bleiberecht in den USA abzuschieben. Diese Entwicklung erfolgt inmitten zunehmender Maßnahmen, die die Festnahme von illegalen Einwanderern in Schulen und Kirchen ermöglichen, nachdem vorherige Regelungen aus den Jahren 2011 und 2013 außer Kraft gesetzt wurden. In Chicago sind bereits 150 Beamte des U.S. Immigration and Customs Enforcement (ICE) mobilisiert, um Razzien durchzuführen und illegale Einwanderer zu verhaften, wie op-online.de berichtet.
Bei einem Gottesdienst äußerte die Bischöfin Mariann Edgar Budde Bedenken gegenüber Trumps Maßnahmen und appellierte an die Menschen, Erbarmen für die betroffenen Familien zu zeigen. Trumps Antwort auf ihre Predigt war wenig erfreulich; er bezeichnete ihre Aussagen als unangemessen und langweilig. Diese Auseinandersetzung ist Teil einer breiteren Debatte über die Migrationspolitik, die in den USA seit langem polarisiert.
Öffentliche Meinung und die Rolle der Einwanderung
Die öffentliche Meinung zur Einwanderung in den USA ist gespalten. Historisch gesehen ist die Immigration tief in der amerikanischen Gesellschaft verankert. Fast 60 Millionen Menschen in den USA sind Einwanderer oder Nachfahren von Einwanderern. Viele Amerikaner betrachten die Einwanderung als entscheidend für das Wirtschaftswachstum und das Erreichen des „amerikanischen Traums“. Gleichzeitig gibt es erhebliche Vorurteile gegen massive Einwanderung, oft aufgrund von Ängsten vor kulturellen Veränderungen und den Herausforderungen der Integration, wie eurozine.com darlegt.
Historisch gesehen lassen sich zwei bedeutende Einwanderungswellen feststellen: zwischen 1880 und 1924, als viele Einwanderer aus Süd- und Osteuropa kamen, und seit 1965, als die Zuwanderung aus Lateinamerika und Asien anstieg. Diese Einwanderer haben erheblich zur wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung der Vereinigten Staaten beigetragen. Dennoch bleibt die illegale Einwanderung ein aktuelles und brisantes Thema: Schätzungen zufolge gelangen über 300.000 Menschen jährlich illegal in die USA.
Der wirtschaftliche Kontext der Einwanderung
Einwanderer sind in bestimmten Branchen, wie der Landwirtschaft und dem Bau, überproportional vertreten. Diese wirtschaftlichen Anreize für die Migration sind stark, da viele Migranten ihre Familien im Heimatland finanziell unterstützen. Zudem wird die Suche nach besseren Lebensbedingungen nicht nur in den USA, sondern weltweit angetrieben. Die Trump-Administration versucht hingegen, die Zahl der Legal- und Illegalimmigration durch striktere Kontrollen und Regulierungen zu verringern, was auf lange Sicht die gesellschaftlichen Spannungen weiter verschärfen könnte.
In diesem Kontext kündigte Trump die USA auch den Austritt aus der WHO an, was nicht nur international, sondern auch innerhalb der USA für kritische Stimmen sorgte. Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach bedauerte diesen Schritt, da er fundamental die globale Gesundheitsarchitektur in Frage stellt. Trumps Politik, gepaart mit seinen kontroversen Äußerungen über internationale Themen, wie die von ihm als „Geschenk“ bezeichnete Stellung Grönlands, verstärkt die bereits bestehende internationale Unsicherheit und komplexe geopolitische Beziehungen.