Nach einem heftigen Streit zwischen der US-Nachrichtenagentur Associated Press (AP) und der Regierung von Donald Trump sind AP-Journalisten seit dem 11. Februar von Zugängen zu wichtigen politischen Veranstaltungen ausgeschlossen. Dies betrifft sowohl den Oval Office als auch die Air Force One. Laut derwesten.de ist der Ausschluss eine Reaktion auf die Weigerung von AP, den Golf von Mexiko als „Golf von Amerika“ zu bezeichnen, was zur Empörung der Trump-Regierung führte.
In einem Gespräch äußerte Taylor Budowich, der stellvertretende Kabinettschef, seine Kritik an AP und bezeichnete deren Berichterstattung als „verantwortungslos“ und „unehrlich“. AP selbst argumentiert, dass diese Namensänderung nur innerhalb der USA Geltung hat und dass ihre journalistischen Standards erfordern, dass geografische Bezeichnungen weltweit anerkannt sind. Diese Kontroversen spiegeln noch größere Probleme wider, die die Pressefreiheit in den Vereinigten Staaten betreffen.
Ein breites Medienecho
Der Ausschluss von AP und die damit einhergehenden Restriktionen haben sich nicht nur gegen die Nachrichtenagentur selbst gerichtet. In einem offenen Brief, den 50 Nachrichtenorganisationen, darunter namhafte Medien wie die „New York Times“ und „Wall Street Journal“, unterzeichneten, wird auf das Verfassungsprinzip der Pressefreiheit verwiesen. Die Chefredakteurin von AP, Julie Pace, bezeichnete das Vorgehen der Regierung als einen klaren Verstoß gegen die US-Verfassung, der sich negativ auf alle Nachrichtenorganisationen auswirken könne.
Die Berichterstattung von AP ist für viele Bürger von entscheidender Bedeutung, da sie oft die einzige zuverlässige Quelle für unparteiische Nachrichten darstellt. Der Ausschluss könnte das Vertrauen in die Medien weiter untergraben, was in Anbetracht von aktuellen Umfragen besorgniserregend ist. Diese zeigen, dass 30% der Amerikaner glauben, Meinungsfreiheit gilt nicht für Zeitungen – ein alarmierendes Zeichen für die gesundheitliche Verfassung der Pressefreiheit in den USA, wie bpb.de berichtet.
Wachsende Bedenken um die Pressefreiheit
Kritiker bemerken, dass in den letzten Jahren durch wirtschaftliche und soziale Entwicklungen die journalistische Autonomie und Pressefreiheit zunehmend bedroht sind. Der Einfluss der Werbung auf redaktionelle Inhalte nimmt zu, was die Unabhängigkeit der Berichterstattung gefährdet. Zudem zeigen Tendenzen in der Gesellschaft eine wachsende Intoleranz gegenüber abweichenden Meinungen, insbesondere bei Themen, die Minderheiten betreffen.
Diese Entwicklungen sind nicht nur besorgniserregend, sondern führen auch zu einer größeren „Frostwirkung“ auf die journalistische Berichterstattung. Medienorganisationen sind zögerlich, kritische Fragen zu stellen, aus Angst vor rechtlichen Konsequenzen. In Anbetracht dieser Situation ist es unerlässlich, das Bewusstsein für die Bedeutung der Pressefreiheit zu schärfen und die öffentlichen Diskussionen über die journalistische Unabhängigkeit zu intensivieren.