Die Ritterhuder Lichtspiele präsentieren ein spannendes Filmwochenende mit der Vorführung von „The Dead Don’t Hurt“, einem neuen Werk von Viggo Mortensen. Der Film, der am 28. und 29. Januar um 20:15 Uhr im Hamme-Forum gezeigt wird, erzählt die Geschichte von Holger Olsen, einem dänischen Schreiner, der in die USA ausgewandert ist. In der Hauptrolle spielt Mortensen selbst und bringt dabei eine facettenreiche Figur zum Leben, die im amerikanischen Bürgerkrieg kämpft, während seine Partnerin Vivian (gespielt von Vicky Krieps) allein auf einer kleinen Farm in Nevada lebt.

Die Handlung des Films spielt in den 1860er Jahren und thematisiert die Herausforderungen, die mit der Einwanderung in eine von Korruption geprägte Gesellschaft verbunden sind. Während Holger im Krieg kämpft, sieht sich Vivian mit einer von Machos, Gangstern und Korruption dominierten Welt konfrontiert. Die Kritiker loben die Liebesgeschichte zwischen den beiden Protagonisten, wobei besondere Aufmerksamkeit auf die starke Darstellung von Vivian gelegt wird. Mortensen strebt nicht nur eine spannende Mythos-Erzählung an, sondern möchte auch die Komplexität von Weiblichkeit und Männlichkeit beleuchten. Er hebt hervor, wie wichtig es ist, starke weibliche Charaktere in einem traditionellen Genre wie dem Western zu präsentieren.

Kritische Rezeption und Themen

Bei der Weltpremiere des Films auf dem Toronto International Film Festival 2023 wurden die Vorführungen als ausverkauft gelobt. Mortensen führte nach jeder Screening Q&A-Sessions durch, in denen er die Themen des Films vertiefte und die Figuren näher beleuchtete. Wie Mortensen erklärt, zeichnet der Film ein Bild von Einwanderern, die in einer von Korruption durchdrungenen Stadt leben, was nicht nur die Liebe zwischen Holger und Vivian thematisiert, sondern auch die Herausforderungen, vor denen Frauen stehen, wenn Männer in den Krieg ziehen.

Zusätzlich wird parallel dazu das Biopic „Ein Leben für die Menschlichkeit – Abbé Pierre“ von Regisseur Frédéric Tellier in Ritterhude gezeigt. Der Film erzählt die bewegende Geschichte von Abbé Pierre, einem ikonischen französischen Wohltäter, der während des Zweiten Weltkriegs jüdischen Flüchtlingen half und nach dem Krieg dafür kämpfte, politischen Missständen entgegenzuwirken. Die Erzählung bleibt dabei stets tiefgründig und vermeidet kitschige Elemente.

Produktion und visuelle Umsetzung

Die Dreharbeiten zu „The Dead Don’t Hurt“ fanden hauptsächlich in Mexiko statt, um authentische Landschaften zu schaffen, die dem amerikanischen Westen nachempfunden sind. Vicky Krieps wurde direkt für die Rolle der Vivian engagiert, nachdem sie Mortensen mit ihrer starken Präsenz begeistert hatte. Für die Kostümgestaltung arbeitete die Crew eng mit Anne Dixon zusammen, die umfangreiche Recherchen über historische Kleidung anstellte, um die Epoche realistisch einzufangen.

Viggo Mortensen, der auch als Autor und Regisseur fungiert, zeigt sich hocherfreut über die Zusammenarbeit mit Krieps und beschrieft die Dynamik am Set als spielerisch, was zu authentischen Darstellungen der Charaktere führte. Mortensen agiert dabei als kreativer Kopf und erkennt die Herausforderungen, die nicht-lineares Geschichtenerzählen mit sich bringt, insbesondere in der Darstellung der Charakterentwicklung.

Zusammengefasst verspricht das Filmwochenende in Ritterhude nicht nur spannende Unterhaltung, sondern auch tiefgehende Einblicke in menschliche Beziehungen und die Herausforderungen der damaligen Zeit, die durch die Linse starker, komplexer Charaktere betrachtet werden.