Am 17. Februar 2025 hat das Institut für Rechtsinformatik der Universität des Saarlandes ein kostenloses Online-Kurzprogramm für Nachwuchsjuristinnen und -juristen angekündigt. Dieses Programm dient der Vorbereitung auf die internationale Konferenz IEEE Metaverse, die vom 18. bis 22. August in Calgary, Kanada, stattfinden wird. Die Konferenz legt ihren Fokus auf das Metaversum sowie die damit verbundenen Rechtsfragen. Professor Georg Borges, Leitender
des Programms, wird die Teilnehmer unterstützen, ihre Beiträge für die Konferenz einzureichen.
Ein wichtiges Merkmal der Konferenz ist ihr hybrides Format, das sowohl persönliche als auch Online-Präsentationen ermöglicht. Das Programm richtet sich an Studierende ab dem siebten Semester sowie an Absolventinnen und Absolventen der Rechtswissenschaften; auch andere Studiengänge können, je nach verfügbarer Kapazität, teilnehmen. Die Kurse umfassen ein Online-Seminar sowie einen Kurs zum Verfassen englischsprachiger Konferenzbeiträge unter der Leitung von Dr. Afolabi Adekemi.
Relevanz des Metaversums für Menschenrechte
In Zusammenhang mit dem Metaversum ist auch der kürzlich veröffentlichte Bericht „The Metaverse and its Impact on Human Rights, Rule of Law, and Democracy“. Dieser Bericht wurde gemeinschaftlich von der Europäischen Kommission und der IEEE Standards Association erarbeitet und steht nun für den Download bereit. Über 50 internationale Experten haben an dem Dokument mitgewirkt, das die potenziellen Vorteile sowie Risiken des Metaversums hinsichtlich Menschenrechten, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie beleuchtet.
Ziel des Berichts ist es, politische Entscheidungsträger und Interessengruppen zu informieren und ihnen dabei zu helfen, sich in der komplexen Welt der virtuellen Realitäten zurechtzufinden. Der Bericht wird als wichtiges Hilfsmittel angesehen, um die Auswirkungen des Metaversums auf die Gesellschaft besser zu verstehen.
Rechtliche Herausforderungen im Metaversum
Die rechtlichen Herausforderungen des Metaversums sind vielfältig und betreffen Marken- sowie Urheberrechte. Das Metaversum, ein Ort, an dem Nutzer interagieren und Inhalte kreieren, kombiniert virtuelle Realität, erweiterte Realität und das Internet. In diesem digitalen Raum sind bereits zahlreiche Marken- und Urheberrechtsverletzungen beobachtet worden. Unternehmen, Kreative und Investoren sind aufgefordert, ihre Marken und Werke rechtlich abzusichern.
Eine der wesentlichen Herausforderungen ist, dass territoriale Gesetze häufig nur national gelten, während das Metaversum global agiert. Dies führt zu unklaren Eigentumsverhältnissen und rechtlichen Fragen, die aus neuen Geschäftsmodellen, wie dem Handel mit NFTs, resultieren. Markenrechte sind entscheidend, um Logos und Produkte gegen Nachahmung zu schützen, während Urheberrechte Künstler und Designer vor unrechtmäßiger Vervielfältigung bewahren.
- Risiken im Metaversum:
- Markenmissbrauch durch unautorisierte Nutzung von Logos
- Plagiate von virtuellen Produkten
- Identitätsdiebstahl durch falsche Nutzer
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sollten Unternehmen ihre Marken international registrieren und Tools zur Überwachung von Markenrechtsverletzungen nutzen. Zukünftige Entwicklungen im Bereich des Metaversums könnten internationale Standards für den Schutz geistigen Eigentums sowie digitale Eigentumsnachweise umfassen, was die Rechtsdurchsetzung in dieser neuen virtuellen Welt erheblich erleichtern könnte.
Für weitere Informationen zu dem Programm und zur Bewerbung stehen die Webseiten des Instituts für Rechtsinformatik, des Europarates und anwalt.de zur Verfügung: Universität des Saarlandes, Europarat, anwalt.de.