Die bevorstehende Premiere des Theaterstücks „Tage im April“ sorgt in Peiting für Aufregung. Inszeniert vom Kulturverein „Liccambra“ und basierend auf den Aufzeichnungen der Peitinger Autorin Angela Dopfer-Werner, beleuchtet das Stück die letzten Kriegstage in Peiting. Es hat zum Ziel, 80 Jahre nach dem Ende des NS-Regimes die Erinnerungen und Geschichten jener Zeit auf die Bühne zu bringen. Die Aufführungen sind im „Zegala“ geplant, Beginn ist Ende April 2025.
Das Stück entstand inspiriert durch die Erlebnisse von Dopfer-Werners Großvater in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs. „Tage im April“ handelt von einer Gruppe von Männern, die sich heimlich in der Bäckerei Brey trafen, um die Gemeinde vor Schäden zu bewahren. Dabei versuchten sie, die Bevölkerung über die Kriegsereignisse zu informieren. Diese Aufklärungsarbeit war mit Lebensgefahr verbunden, da die Mitglieder bei einer Entdeckung durch Standgerichte mit dem Tod bestraft werden konnten.
Forschung und Recherche
Angela Dopfer-Werner begann bereits vor einem Jahr mit der Recherche. Sie führte Gespräche mit Zeitzeugen und studierte historische Aufzeichnungen, einschließlich einer Facharbeit von Eva Werner aus dem Jahr 1994, die als wichtige Quelle diente. Nach monatelanger Arbeit entstand das Stück, das nun von Marlis Bader und Ralf Sesar inszeniert wird, beide bereits erfahren in der Zusammenarbeit mit der Autorin.
Die Vorbereitungen für die Aufführungen laufen bereits auf Hochtouren. Die Schauspieler für 11 der 13 Rollen stehen fest, und zwei Männer für kleinere Rollen werden noch gesucht. Die Proben haben begonnen, und die Kostüme stammen aus dem eigenen Fundus des Vereins. Die Veranstaltung verspricht ein authentisches Erlebnis, das die Zuschauer direkt in die turbulente Zeit am Ende des Zweiten Weltkriegs eintauchen lässt.
Aufführung und Kontext
Die Aufführungstermine sind für den 25. bis 27. April 2025 angesetzt. Karten sind im Vorverkauf ab März für 20 Euro erhältlich. Das „Zegala“ bietet Platz für 90 bis 100 Zuschauer, sodass eine intime Atmosphäre für die dramatische Darstellung der Ereignisse am Ende des Krieges geschaffen werden kann.
Im Kontext dieser Dramatisierung ist es bedeutsam, sich an die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs zu erinnern, die am 8. Mai 1945 mit der Kapitulation der Wehrmacht endeten. Diese Zeit war geprägt von Chaos und Unruhen, wie auch in dem Film „Drei Tage im April“ sichtbar wird, der die Geschehnisse in Nesselbühl während der letzten Kriegstage schildert. In dieser Inszenierung wird die Verzweiflung und das Entsetzen der Dorfbewohner thematisiert, die Zeugen der Schrecken des Krieges wurden, während sie versuchten, sich dem Geschehen zu entziehen und nicht verantwortlich zu fühlen. Der Film zeigt eindrucksvoll, wie das Weltbild der Menschen durch die letzten Eckpfeiler des Regimes ins Wanken gerät.
Diese kulturellen Angebote und Erinnerungsprojekte sind essenziell, um die politischen und gesellschaftlichen Folgen des Zweiten Weltkriegs zu reflektieren und in den Bildungsdiskurs einzubringen. Educational Materialien bieten Unterstützung zur Thematisierung des Nationalsozialismus und helfen, die tragischen Folgen des Krieges für die Gesellschaft zu verdeutlichen.
Interessierte Schauspieler, die Teil dieses historischen Projektes werden möchten, können sich direkt bei Angela Dopfer-Werner unter der Telefonnummer 08861/66201 melden.