Am 21. Februar 2025 jährt sich der Todestag von Malcolm X, der vor 60 Jahren in New York City erschossen wurde. Als bedeutende Figur der US-Bürgerrechtsbewegung hinterließ er einen tiefen Eindruck, der bis heute nachhallt. Zum Zeitpunkt seiner Ermordung befand sich Malcolm X in einem Ballsaal nördlich von Harlem, der heute als Gedenkstätte dient. Er wurde mit insgesamt 21 Schüssen während einer Rede getötet, wobei die Täter aus dem Umfeld der „Nation of Islam“ stammten, von der er sich ein Jahr zuvor distanziert hatte.
Malcolm X, geboren als Malcolm Little, war ein prominenter schwarzer Nationalist, der Stolz auf die eigene Ethnie propagierte. Er hatte nur einmal, knapp ein Jahr vor seiner Ermordung, ein Treffen mit Martin Luther King. Während seiner Haftzeit, in der er zur Nation of Islam kam, erhielt er den Rat von deren Anführer Elijah Muhammad, seinen „Sklavennamen“ abzulegen und nahm den Nachnamen „X“ an, um seine unbekannte Herkunft zu symbolisieren. Seine Ansichten standen oft im Gegensatz zu denen von Martin Luther King, was ihn in den Augen mancher als Verräter erscheinen ließ, da er eine engere Zusammenarbeit mit dem Ikonen der gewaltfreien Bewegung anstrebte.
Erinnerungen und Forderungen nach Aufklärung
Ilyasah Shabazz, die Tochter von Malcolm X, war erst drei Jahre alt, als ihr Vater ermordet wurde und beschreibt in einem Interview, dass sie das Attentat auf dem Schoß ihrer Mutter, Betty Shabazz, miterlebte. Ihre Mutter war sich der Gefahren bewusst, nachdem zuvor ihr Familienhaus in Brand gesteckt wurde. Ilyasah Shabazz betont die Stärke ihrer Mutter, die trotz der traumatischen Erlebnisse für eine stabile Kindheit sorgte.
Das Attentat auf Malcolm X hat bis heute Auswirkungen. Ilyasah Shabazz und ihre Schwestern haben eine Klage gegen das FBI, die CIA und die New Yorker Polizei eingereicht. Sie werfen den Sicherheitsbehörden vor, Influencer in die Ermordung eingebunden zu haben und dass man über drohende Gefahren für Malcolm X Bescheid wusste. Der Beginn des Prozesses steht derzeit noch aus, was die neuen Forderungen nach einer umfangreichen Aufklärung des Attentats weiter verstärkt.
Der Kontext der Bürgerrechtsbewegung
Die Arbeit von Malcolm X war Teil einer umfassenderen Bürgerrechtsbewegung, die im 20. Jahrhundert entstand und mit Organisationen wie der NAACP eng verbunden war. Trotz aller Fortschritte, die durch gesamtgesellschaftliche Veränderungen, wie den Civil Rights Act von 1964, erzielt wurden, bleibt die Frage der Rassentrennung und der Diskriminierung ein zentrales Thema. Die Wurzeln dieser Spaltungen reichen zurück bis zu den Anfängen der Sklaverei in den 1610er Jahren und zeigen, dass die „color line“ ein konstitutives Element der amerikanischen Gesellschaft darstellt.
Die schwarze Mittelklasse mag sich zwar vergrößert haben, jedoch lebt ein großer Teil der schwarzen Amerikaner weiterhin in Armut und bleibt strukturell benachteiligt. Vor diesem Hintergrund erneuern sich die Rufe nach Gerechtigkeit und Aufklärung über die Umstände von Malcolm Xs Ermordung.
Am Gedenktag seines Todes bleibt das Erbe von Malcolm X präsent, und seine Vision von Gerechtigkeit und Gleichheit ist ein anhaltendes Anliegen für viele. Sein Schicksal, die Fragen zu seiner Ermordung und die Resultate seiner Lebensarbeit beschäftigen die Gesellschaft bis heute und zeigen, wie relevant die Themen Rassismus und Diskriminierung nach wie vor sind.
Für weitere Informationen über die Hintergründe von Malcolm X und der Bürgerrechtsbewegung siehe: Tagesschau, ORF, und bpb.