Google hat kürzlich seine Grundsätze für Künstliche Intelligenz (KI) überarbeitet und dabei die Selbstverpflichtung aus dem Jahr 2018, keine KI für Waffen zu entwickeln, entfernt. Dies geht aus einem aktuellen Blogeintrag des Unternehmens hervor. Die Entscheidung wurde mit den schnellen technologischen Entwicklungen seit 2018 begründet. Während die neue Richtlinie betont, dass KI mit internationalen Rechtsprinzipien und Menschenrechten in Einklang stehen soll, sorgt die Streichung der alten Selbstverpflichtung für Kontroversen unter Experten und in der Öffentlichkeit. Das Unternehmen hatte ursprünglich seine Grundsätze nach internem Widerstand gegen ein Drohnenprogramm des US-Militärs verabschiedet, um sicherzustellen, dass keine KI zur Überwachung oder für schädliche Zwecke genutzt wird.
In dem überarbeiteten Dokument wird zudem nicht näher auf die spezifischen Gründe für die Entfernung der ursprünglichen Vorsätze eingegangen. Experten betonen, dass die Entwicklung der KI nicht nur technische, sondern auch ethische Fragestellungen aufwirft. Dazu gehören unter anderem die Notwendigkeit, sich mit den moralischen Dimensionen des KI-Einsatzes auseinanderzusetzen und die Transparenz von KI-Entscheidungen zu gewährleisten. Diese Themen sind in der aktuellen Forschung zur ethischen Einbettung von KI in die Gesellschaft von wesentlicher Bedeutung.
Wirtschaftliche Auswirkungen und Quartalszahlen
Die Aktualisierung der KI-Grundsätze fiel zudem in eine Phase, in der Googles Muttergesellschaft Alphabet mit enttäuschenden Quartalszahlen konfrontiert war. Die Aktien des Unternehmens fielen im nachbörslichen Handel um mehr als sieben Prozent, nachdem die Quartalszahlen die Markterwartungen nicht erfüllten. So erreichte der Konzernumsatz 96,47 Milliarden Dollar, was einem Anstieg von 12% entspricht, aber unter den Prognosen lag. Das Cloud-Geschäft erzielte 11,95 Milliarden Dollar, ebenfalls unter den erwarteten 12,2 Milliarden Dollar. Trotz eines Gewinnanstiegs um 28% auf 26,54 Milliarden Dollar gibt es Bedenken hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung des Werbegeschäfts, vor allem im Hinblick auf den Einfluss von KI auf die Suchmaschine von Google.
Die Rolle von KI wird auch in der Werbebranche immer wichtiger. So erwirtschaftete YouTube 10,5 Milliarden Dollar, was einem Anstieg von 14% entspricht. Der Erfolg im Werbegeschäft wurde auch durch die Präsidentschaftswahlen in den USA begünstigt, an denen viele Nutzer am Wahltag Videos auf YouTube schauten. Angesichts dieser Entwicklungen verfolgt Google daher genau, wie sich das Werbegeschäft und die Integration von KI weiterentwickeln.
Ethische Fragestellungen in der KI-Entwicklung
Die rasante Entwicklung der KI-Technologien eröffnet nicht nur Chancen, sondern wirft auch bedeutende ethische Fragen auf. Themen wie Datenschutz, Verantwortung und Transparenz bei KI-Entscheidungen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Experten fordern daher einen verantwortungsvollen Umgang mit KI-Technologien und die Entwicklung ethischer Richtlinien, die den dynamischen Prozess in der KI weiter gestalten können. Wichtige Grundprinzipien darunter sind Respektierung der menschlichen Autonomie, Nichtschädigung sowie die Förderung von Gerechtigkeit und Fairness.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Google sich in einer kritischen Phase der eigenen Entwicklung befindet, sowohl hinsichtlich seiner Unternehmensstrategien als auch im Hinblick auf die ethischen Herausforderungen, die die KI mit sich bringt. Die Notwendigkeit eines umfassenden Dialogs über diese komplexen Themen wird von Fachleuten und der Öffentlichkeit alike immer dringlicher wahrgenommen.