Am 9. Januar 2024 bringt Netflix mit der neuen Serie American Primeval einen weiteren Großangriff auf das Western-Genre. Diese sechsteilige limitierte Serie, die jeweils eine Stunde dauert, erzählt ein düsteres Klagelied über die brutale Landnahme in Amerika im Jahr 1857. Regisseur Peter Berg und Serienschöpfer Mark L. Smith widmen sich in dieser Produktion der Thematik von Machtstreben, Überlebenswillen, Hass und Auflehnung.

Die Handlung folgt dem Vorstoß der Pioniere Richtung Westen und thematisiert die blutigen Kämpfe sowie die moralischen Konflikte, die dabei entstehen. Besonders im Fokus steht eine Ersatzfamilie, bestehend aus einem kleinen Jungen, seiner Mutter, einer starken Frau und einem Helfer, die in einer gewalttätigen und gesetzlosen Umgebung ums Überleben kämpft. Ähnlichkeiten zur erfolgreichen Serie „1883“ sowie „Horizon“ sind nicht zu übersehen.

Starbesetzung und Produktion

Die Hauptrollen in American Primeval sind mit prominenten Schauspielern besetzt. So spielt Taylor Kitsch die Rolle des Isaac, während Betty Gilpin als Sara Rowell zu sehen ist. Weitere Darsteller sind unter anderem Kim Coates als Brigham Young und Jai Courtney als Virgil Cutter. Diese Produktion markiert die erste Zusammenarbeit von Berg mit Netflix und die zweite gemeinsame Arbeit mit dem Showrunner Eric Newman und Kitsch nach dem Drama Painkiller aus dem Jahr 2023.

Die Serie wurde jedoch durch den Darsteller- und Drehbuchautorenstreik im Jahr 2023 in ihrer Produktion verzögert. Trotz dieser Hindernisse hat Netflix eine qualitativ hochwertige Produktion in Aussicht gestellt, die sich handwerklich und erzählerisch an der Bewegung, die seit „Yellowstone“ (2018) das Western-Genre neu definiert, orientiert.

Western-Genre im Wandel

Das Western-Genre als solches besitzt eine lange und komplexe Geschichte. Es thematisiert den Mythos der Eroberung des Wilden Westens im 19. Jahrhundert und zeigt Konflikte mit Indianern, Kopfgeldjägern sowie der Gesetzeshüter. Typische Motive sind Lynchjustiz, Überfälle und die Durchsetzung der amerikanischen Rechtsordnung. Wikipedia beschreibt grundlegende Elemente wie die Selbst-Erfahrung an der Grenze und die Erneuerung einer Gesellschaft durch Gewalt.

Zudem zeigen klassische Western oft den Konflikt zwischen dem Cowboy oder Sheriff und einem Bösewicht, wobei die Auseinandersetzungen häufig in einem dramatischen Shootout enden. American Primeval verspricht, diese Konstrukte aufzugreifen und in einer frischen Erzählweise weiterzuentwickeln.

In der jüngeren Filmgeschichte erlebte das Western-Genre eine Renaissance, die durch Produktionen wie „Der mit dem Wolf tanzt“ und „Django Unchained“ einzigartig geprägt wurde. Kölnische Rundschau hebt hervor, dass mit American Primeval ein weiteres bedeutendes Kapitel in die Geschichte des Westerns geschrieben wird, das den Zuschauer nicht nur unterhalten, sondern auch zum Nachdenken anregen wird.