Der renommierte südkoreanische Regisseur Bong Joon Ho präsentierte seinen neuen Science-Fiction-Film „Mickey 17“ bei der Berlinale und weckte damit das Interesse der international Filmwelt. In einem Genre-Mix, der für Bong charakteristisch ist, reflektiert der Film die gegenwärtige Gesellschaft und thematisiert komplexe Fragestellungen über Identität und Menschlichkeit. Robert Pattinson spielt die Hauptrolle des Mickey, eines sogenannten „Expendable“, dessen 17. Version im Film gezeigt wird.
Dieser Expendable stirbt bei riskanten Missionen und wird durch Klone ersetzt, was die Individualität des Menschen trotz äußeren Drucks thematisiert. Die Handlung wird interessanter, als Mickey 17 erkennt, dass er nicht tot ist, während eine 18. Iteration von ihm erstellt wird – ein Konzept, das die Fragen von Identität und Selbstwahrnehmung vertieft. Die Figur des Oberschurken Kenneth Marshall, gespielt von Mark Ruffalo, wird als eine bedrohliche Diktatorenfigur präsentiert, die möglicherweise inspirierte Züge von Donald Trump aufweist. Bong Joon Ho wies jedoch ausdrücklich darauf hin, dass seine Inspiration aus der Geschichte stammt und nicht von aktuellen politischen Figuren.
Ein Blick hinter die Kulissen
Bei der Pressekonferenz in Seoul am 20. Januar 2025 erklärte der Regisseur, dass „Mickey 17“ nicht unbedingt als direkte politische Kritik zu verstehen sei. Dennoch verweist der Film auf gesellschaftliche Realitäten und Schicksale, die Zuschauer zum Nachdenken bewegen sollen. Pattinson fügte hinzu, dass der Film eine warmherzige Betrachtung der menschlichen Natur sei, gepaart mit humorvollen Momenten.
Die Inspiration für Pattinsons Charakter kam auch von Steve Buscemi und dessen Rolle in dem Film „Fargo“, sowie von seiner persönlichen Beobachtung eines Hundes, der aus seinen Fehlern nicht lernt. Dies nahm er zum Vorbild, um die Verhaltensweisen von Mickey zu gestalten. Die Reaktionen der Filmcrew auf die Skriptlesungen seien durchweg positiv gewesen, und sowohl Pattinson als auch Toni Collette gaben an, dass sie dem Projekt sofort, ohne das Drehbuch vorher zu lesen, zugestimmt haben.
Filmveröffentlichung und Ausblick
„Mickey 17“ wird am 28. Februar 2024 in Südkorea und am 7. März 2024 in Nordamerika veröffentlicht. Die internationale Filmwelt, die gespannt auf das jüngste Werk von Bong Joon Ho blickt, erwartet eine Verschmelzung von Spannung, Humor und tiefgründigen Themen, wie sie es bereits von Filmen wie „Parasite“ kennen. Nach dem historischen Oscar-Sieg für „Parasite“ im Jahr 2020, der als erster fremdsprachiger Film diesen Preis gewann, ist der Druck auf den Regisseur groß, die hohen Erwartungen zu erfüllen.
Insgesamt wird „Mickey 17“ als eine Herausforderung angesehen, die menschliche Natur in einem komplexen, Science-Fiction-Setting zu hinterfragen, und die Dynamik zwischen Macht und Ohnmacht zu beleuchten. Die Vorfreude auf das Endprodukt ist sowohl bei den Machern als auch beim Publikum spürbar, und Bong Joon Ho zeigt einmal mehr, dass er ein Meister darin ist, mit Genres zu spielen und tiefgründige Gedanken anzustoßen.
Für weitere Informationen besuchen Sie die Artikel von Kn-online, Screen Daily und Korea Joongang Daily.