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Krise an der FSG-Werft: Mitarbeitende in der Unsicherheit

Nach dem unerwarteten Wegfall der 62 Millionen Euro Bundesförderung für die Flensburger Schiffbau Gesellschaft (FSG) steht die Werft unter Druck, da die Mitarbeitenden in Unsicherheit schweben und die Geschäftsführung unter dem neuen Inhaber Lars Windhorst unerreichbar bleibt.

Stand: 02.08.2024 11:02 Uhr

Der Wegfall der Bundesförderung hat gravierende Auswirkungen auf die Flensburger Werft FSG. Die Unsicherheit betrifft nicht nur die finanziellen Perspektiven, sondern vor allem die Mitarbeitenden, die unter dem Druck der Situation leiden.

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Auswirkungen auf die Belegschaft

Aktuell beschäftigt die Flensburger Schiffbau Gesellschaft (FSG) 285 Mitarbeitende, von denen die meisten in den Urlaub gegangen sind. Der Betriebsrat, vertreten durch Jan Brandt, äußerte sich besorgt über die psychische Belastung, die die Unsicherheit mit sich bringt. „Natürlich wollen wir alle arbeiten. Die psychische Belastung der Kollegen muss einfach aufhören“, so Brandt. Dies zeigt die Spannungen, die innerhalb der Belegschaft herrschen.

Das Versagen der Fördermittel

Die Nachricht, dass die FSG keine Fördermittel in Höhe von 62 Millionen Euro vom Bund erhält, hat die betriebliche Stabilität der Werft stark gefährdet. Ursprünglich sollten diese Mittel in den Bau von LNG-Bunkerschiffen investiert werden. Der Werfteigner Lars Windhorst war jedoch nicht in der Lage, das notwendige Eigenkapital nachzuweisen, was dazu führte, dass Fristen verstreichen mussten und die Unterstützungsleistungen zurückgezogen wurden.

Unklare Zukunft der FSG

Die FSG hat angekündigt, an weiteren Projekten zu arbeiten, jedoch sind laut NDR Schleswig-Holstein derzeit keine konkreten Aufträge spruchreif. Gleichzeitig erinnert sich die Branche noch gut an die Insolvenz der Werft im Jahr 2020, nach der die FSG vermehrt in Negativ-Schlagzeilen geraten ist. Trotz dieser Widrigkeiten konnte die Produktion fortgeführt werden, was die Resilienz der Belegschaft unterstreicht.

Neue Geschäftsführung nicht erreichbar

Die Verantwortlichkeiten in der FSG haben sich kürzlich geändert, nachdem Windhorst eine neue Geschäftsführung installiert hat, die jedoch seit ihrer Einführung nicht mehr erreicht werden konnte. Dies verstärkt die Unsicherheiten sowohl für die Mitarbeitenden als auch für die Zukunft des Unternehmens. Aktuell ist die FSG nicht mehr unabhängig, sondern gehört zu einer Gesellschaft zusammen mit der Nobiskrug-Werft in Rendsburg, die Teil von Windhorsts Tennor-Gruppe ist.

Die Rolle von Windhorst und das Vertrauen der Belegschaft

Windhorst, ein Investor mit Risikokapital, hat den Rückzug aus dem operativen Geschäft der Werften angekündigt, was bei den Mitarbeitenden für Verwirrung sorgt. Während er betont, dass die Löhne der Mitarbeitenden sicher sind, bleibt die Frage, wie die Werft in Zukunft finanziell stabilisiert werden kann.

In der derzeitigen Situation sind die Herausforderungen für die FSG nicht nur wirtschaftlicher Natur, sondern betreffen auch das psychologische Wohlbefinden der Mitarbeitenden. Daher ist es entscheidend, dass transparente Informationen und klare Perspektiven geschaffen werden, um die Unsicherheiten zu verringern.

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