FlensburgNordfriesland

Hunde an Deichen: Schafe und Vögel leiden unter freiem Lauf

Freilaufende Hunde gefährden seit August 2024 die Sicherheit von Schafen und Deichen in Nordfriesland, indem sie Schafe attackieren und deren Nachwuchs durch Stress gefährden, was die Zusammenarbeit zwischen dem Landesbetrieb Küstenschutz und den Schäfern besonders wichtig macht.

Im Nordfriesland, insbesondere im Bereich der Landesschutz-Deiche, gibt es ein wachsendes Problem mit freilaufenden Hunden, die eine ernste Bedrohung für die lokale Tierwelt darstellen. Laut einer aktuellen Pressemitteilung des Landesbetriebs Küstenschutz (LKN) in Husum haben diese unkontrollierten Hunde in letzter Zeit mehrfach Schafe attackiert. Diese Angriffe haben direkte Auswirkungen auf die Schafböcke, die als Teil der Deichpflege eine wichtige Rolle spielen.

Die Verantwortlichen des LKN weisen darauf hin, dass die Leinenpflicht für Hunde an den Deichen unbedingt eingehalten werden muss. Dies ist nicht nur eine Maßnahme zum Schutz der Schafe, sondern auch für die rastenden Vögel und andere Wildtiere notwendig, die durch herumlaufende Hunde gestört oder gefährdet werden können. Diese Problematik betrifft nicht nur die Schafhalter, sondern das gesamte Ökosystem der Region.

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Stress und Nachwuchsverluste bei Schafen

Ein besonders besorgniserregendes Phänomen ist der Stress, den freilaufende Hunde bei Schafmüttern erzeugen. Dieser Stress führt dazu, dass die Muttertiere in Panik geraten und im schlimmsten Fall sogar verlammen. „Wir verlieren an den Deichen jedes Jahr zehn Prozent des Nachwuchses“, berichtet die Schäferin Sabine Kröger. Die Situation ist alarmierend, denn die Verluste sind auf den Deichflächen erheblich höher im Vergleich zu den Flächen, die nicht direkt an den Deichen liegen.

Die engen Verbindungen zwischen dem LKN und den Schäfern sind von zentraler Bedeutung für die Sicherheit und das Wohlergehen der Tierbestände. Das LKN Schleswig-Holstein betont, dass die Schafgräsung für die Pflege der Deiche unverzichtbar ist. Sie sorgt dafür, dass die Grasnarben kurz, dicht und widerstandsfähig sind, was für die Stabilität und den Schutz der Deiche von essenzieller Bedeutung ist.

Das Problem der freilaufenden Hunde ist ein weites Feld, das nicht nur die Schäfer betrifft, sondern auch das Gleichgewicht in der Natur stören kann. So stehen neben Schafen auch rastende Vögel im Kreuzfeuer der Hundeangriffe. Es ist wichtig, dass Hundebesitzer sich ihrer Verantwortung bewusst sind und ihre Tiere in den betroffenen Gebieten anleinen, um die lokale Tierwelt zu schützen und zukünftige Vorfälle zu verhindern.

Wichtigkeit der Leinenpflicht

Die Leinenpflicht in sensiblen Naturgebieten wie den Nordfriesischen Deichen ist nicht nur eine rechtliche Vorschrift, sondern auch eine ethische Verpflichtung gegenüber der Umwelt und den dort lebenden Tieren. Der Schutz dieser Gebiete ist entscheidend für die Aufrechterhaltung der Biodiversität und die Stabilität des Deichsystems.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Rücksichtnahme auf die Leinenpflicht für Hundebesitzer nicht nur im Interesse der Schafhalter liegt, sondern auch im Interesse eines gesunden und stabilen Ökosystems. Das Bewusstsein für diese Problematik sollte gestärkt werden, um künftige Schäden an der Tierwelt und an den Deichanlagen zu vermeiden. Jeder kann einen Beitrag leisten, indem er die Regeln für das Verhalten von Hunden in diesen sensiblen Bereichen beachtet und so zur Sicherheit der Deiche und der dort lebenden Tiere beiträgt.

Die Verantwortung der Hundebesitzer

Es liegt an jedem einzelnen Hundebesitzer, verantwortungsbewusst zu handeln und die notwendigen Maßnahmen zum Schutze der Natur zu ergreifen. Gemeinsam können wir sicherstellen, dass die Deiche als Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren nicht nur erhalten bleiben, sondern auch florieren können.

Einfluss der freilaufenden Hunde auf die Ökosysteme

Die Vielfalt der Tierwelt in Küstenschutzgebieten ist von entscheidender Bedeutung für das ökologische Gleichgewicht. Wenn Hunde freilaufen, wird nicht nur das Leben der Schafe beeinträchtigt, sondern auch das von vielen Vogelarten. Rastende Vögel pausieren in diesen Gebieten oft während ihrer Wanderungen und sind auf die Sicherheit einer störungsfreien Umgebung angewiesen. Laut dem [NABU](https://www.nabu.de) (Naturschutzbund Deutschland) können Störungen durch freilaufende Hunde zu einem Rückgang der Vogelpopulationen führen, da sie beliebte Brut- und Rastplätze meiden. Schafe und andere Weidetiere sind auch Teil dieses Ökosystems, da sie zur Pflanzenvielfalt beitragen, indem sie bestimmte Arten abweiden und so neue Wachstumsbedingungen fördern.

Rechtslage und Verantwortung der Hundehalter

In Deutschland gibt es klare gesetzliche Regelungen zur Leinenpflicht von Hunden, insbesondere in Naturschutzgebieten. Diese Gesetze machen die Verantwortung der Hundehalter deutlich, ihre Tiere im Griff zu haben, um Schäden an Wild- und Nutztieren zu vermeiden. In Schleswig-Holstein sind Hunde in vielen Bereichen zur Leinenführung verpflichtet, insbesondere während der Brut- und Aufzuchtzeiten von Vögeln. Verstoßen Hundehalter gegen diese Regelungen, können sie mit Bußgeldern rechnen. Der [Landesverband der Tierhalter](https://www.ltv-sh.de) weist darauf hin, dass verantwortungsbewusste Hundehaltung nicht nur den Tieren, sondern auch den Haltern selbst zugutekommt, da Konflikte mit anderen Tieren und Menschen vermieden werden.

Die ökonomischen Auswirkungen auf die Schafhaltung

Die Schafhaltung in Schleswig-Holstein ist ein wichtiger Bestandteil der Landwirtschaft und spielt eine zentrale Rolle in der Kulturlandschaft der Region. Schäfer berichten von wirtschaftlichen Einbußen aufgrund von Verlusten bei den Lämmern durch Angriffe von freilaufenden Hunden. Diese Verluste stellen einen erheblichen finanziellen Druck dar. Ein Beispiel ist das oben genannte Zitat von Schäferin Sabine Kröger, die angibt, dass jährlich bis zu zehn Prozent des Nachwuchses verloren gehen. Laut Branchenstatistiken des [Statistischen Amtes Schleswig-Holstein](https://www.statistik-nord.de) ist die Schafhaltung ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor in der Region, der durch diese Verluste direkt bedroht wird.

Sicherheitsmaßnahmen und Aufklärung

Um die Situation zu verbessern, setzen Organisationen wie das LKN Schleswig-Holstein auf Aufklärungskampagnen. Dazu gehören Informationsaktionen für Hundehalter, wie sie ihre Tiere verantwortungsvoll führen können, um eine Störung von Weidetieren und Vögeln zu vermeiden. Diese Aufklärung erfolgt häufig in Zusammenarbeit mit lokalen Umweltgruppen und kann durch Schildaufstellungen oder Veranstaltungen in der Gemeinschaft unterstützt werden. Solche Maßnahmen zielen darauf ab, das Bewusstsein für die Bedeutung der Leinenpflicht zu schärfen und ein harmonisches Miteinander zwischen Tierhaltern, Weidetieren und der Tierwelt zu fördern.

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