Entscheiden 60 Minuten über Leben und Tod des HSV Hamburg? Die Handball-Bundesliga (HBL) hatte dem HSV die Lizenz für die kommende Saison verweigert, nachdem der HSV bis 12 Uhr nicht nachweisen konnte, eine ermittelte erhebliche Liquiditätslücke (rund 2,9 Millionen Euro) geschlossen wird.
Für den HSV war die Entscheidung ein Schock, gleichbedeutend mit dem Todesurteil. Ohne Lizenz erfolgt der Abstieg in die 4. Liga (2. Mannschaft), und ein Weitermachen in Liga 2 ist nicht realistisch.
Noch am Donnerstag hatte HSV-Geschäftsführer Sebastian Frecke erklärt, der HSV habe „alle Bedingungen erfüllt“ und Verträge angepasst sowie Zahlungen vorgezogen, um die Liquiditätslücke abzudecken. Am Donnerstag wurden 4,1 Millionen Euro auf das HSV-Konto eingezahlt.
Der Hamburger Unternehmer und HSV-Präsident Marc Evermann äußerte sich kritisch über die Bedingungen der HBL und betonte, dass die gesetzte Frist geschäftsmäßig kurz gewesen sei und Transaktionen Zeit in Anspruch nehmen. Die 4,1 Millionen wurden nach Rücksprache mit den Wirtschaftsprüfern als Betrag festgelegt, der alles absichert.
Die HBL zog dennoch die Verweigerung der Lizenz aufgrund des verspäteten Bank-Transfers in Betracht, was den HSV in eine prekäre Situation brachte. Der Bergische HC reichte Klage ein und stellte die Lizenzierung des HSV infrage. Trotz der Hoffnung auf eine Einigung zugunsten der Hamburger ist die Zukunft des HSV Hamburg ungewiss, und es bleibt abzuwarten, wie die „Causa HSV Hamburg“ weitergeht.